Hans Meiser und die Staatsgeheimnisse Warum der bekannte Fernsehmoderator Insolvenz anmelden musste
Udo Ulfkotte
Hans Meiser ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Fernsehmoderatoren. Auf RTL moderierte er die Sendung Notruf, produzierteDer heiße Stuhl, die Talkshows ťBärbel SchäferŤ sowie Hans Meiser und war auch als Quizmaster tätig. Der Mann ist ein lebendes Erfolgsrezept. Irgendwann hatte Hans Meiser die Nase voll von seichten Sendungen. Er wollte den Deutschen in einem Nachrichtenmagazin Dinge präsentieren, die sie noch nie gehört hatten: Deutsche Minister im Bordell, Bundestagsabgeordnete als Kinderschänder und viele andere wahre Begebenheiten. Doch das waren Staatsgeheimnisse. Und Hans Meiser traf auf eine Mauer des Schweigens. Seine Fernseh-Produktionsfirma hat nun Insolvenz angemeldet. Das freut die Hüter der Staatsgeheimnisse.
In der Leyboldstraße 12 in Köln-Hürth ist der Sitz der Fernsehproduktionsgesellschaft CreaTV. Zusammen mit Erich Wagner hat Hans Meiser dort ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. Nun musste die Firma Insolvenz anmelden. Und Journalisten berichten, die von Hans Meiser produzierten Formate seien ťoffenkundig nicht mehr gefragtŤ. Das Gegenteil war der Fall. Hans Meiser und Erich Wagner hatten eine lange Liste mit Geschichten recherchieren lassen, die offenkundig als Staatsgeheimnisse angesehen werden. Die großen Fernsehsender waren begeistert, mochten sich allerdings mit den brisanten Reportagen nicht die Finger verbrennen.
Hans Meiser hatte im Print-Bereich schon einen Kooperationspartner gewonnen: den Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. Die Bild-Zeitung war grundsätzlich bereit, exklusiv am Ausstrahlungstag vorab über die brisanten Fernsehreportagen der geplanten neuen Meiser-Produktion zu berichten , vorausgesetzt, sie waren gut recherchiert, hieb- und stichfest und hatten einen guten Sendeplatz. Hans Meiser hat vielen leitenden Redakteuren bei den bekannten Fernsehsendern eine lange Liste mit wahrlich exklusiven Geschichten vorgelegt.
Ausnahmslos alle Verantwortlichen waren bei den von Hans Meiser angesprochenen Fernsehsendern zunächst begeistert , dann bekamen sie kalte Füße und dachten an ihre eigene Zukunft. Kurzum: Keiner wollte die brisanten Themen im Programm haben.
Was aber waren das für Geschichten? Nachfolgend eine kleine Auswahl von mehr als 100 Themen, die eigentlich ein neues investigatives Sendeformat ergeben sollten:
Hans Meiser wollte einige Namen einer Liste von mehr als 100 deutschen Prominenten veröffentlichen, die neben Michel Friedman Kunden eines exklusiven Call-Girl-Rings gewesen waren. Hans Meiser verstand nicht, warum einzig Michel Friedman 2003 in Zusammenhang mit Zwangsprostituierten in die Schlagzeilen geriet, der Bundesinnenminister die Akte zur Chefsache machte und die Namen der anderen Kunden (unter ihnen ein Fußballtrainer, drei Fußballer der Bundesliga, zwei Schlagersänger, 17 Politiker, acht Unternehmer und 34 Journalisten) aber von der Bundesregierung wie ein Staatsgeheimnis gehütet wurden. Hans Meiser hatte viele solcher Geschichten.
Hans Meiser bot den Fernsehsendern einen Bericht über Bundestagsabgeordnete an, die regelmäßig vom Bundestag mit einem Taxischein , also auf Kosten der Steuerzahler auf den Berliner Kinderstrich fuhren. Hans Meiser berichtete über einen ehemaligen deutschen Minister, der Stammgast in einem Berliner Bordellbetrieb ist und dort stets für Ekel unter den Prostituierten sorgt, weil sie sich in seiner Gegenwart stets eine Flasche Piccolo in den After schieben mussten der Herr Minister pflegt den Inhalt der Flasche dann zu trinken. Der Herr Ex-Minister wirkt im Fernsehen immer so sympathisch - da kennen ihn zwei Berliner Prostituierte völlig anders. Sie bekommen Brechreiz, wenn sie den Mann sehen - aber sie brauchen das Geld. Es gab Belege für alle vorgenannten Geschichten. Und es gab bei Weitem nicht nur Rotlichtgeschichten. Hans Meiser hatte recherchieren lassen, welche Unternehmer und Politiker bestechlich waren. Und er hatte recherchieren lassen, welche Politiker eine kriminelle Vergangenheit hatten und, kaum im Amt, die eigene Ermittlungsakte vernichten ließen.
Die Fernsehproduktionsgesellschaft CreaTV hatte Material, das kein anderer Sender in Deutschland hatte. Und nun meldete man Insolvenz an. Ein Verantwortlicher bei einem privaten Fernsehsender sagte Hans Meiser bei einem Treffen, die brisanten Themen seien wirklich gut und garantierten hohe Einschaltquoten. Er werde den Zuschauern aber vorsichtshalber lieber weiterhin Seifenopern vorservieren alles andere sei politisch nicht durchsetzbar und schade der eigenen Karriere.
Nachdem Hans Meiser dieses Produktionsvorhaben bei vielen großen Sendern bekannt gemacht hatte, hieß es, seine Formate passten nicht ins Programm. Kurz: Es gab keine Aufträge mehr. Warum nur?
Der Autor dieses Artikels kennt Hans Meiser seit mehreren Jahren. Der Inhalt dieses Berichtes wurde nicht mit Hans Meiser abgesprochen. Aber der Inhalt entspricht von der ersten bis zur letzten Zeile der Wahrheit. Deutsche Jounalisten waren zu feige gewesen, um einer ganzen Reihe von Prominenten die Maske vom Gesicht zu ziehen.
Wie man sieht ist es nicht ganz so rosig, wie du es darstellst. Wer zu tief im Dreck wühlt wird auch in Deutschland mundtot gemacht. Politiker die zu viel plaudern enden in der Badewanne oder springen ohne Fallschirm ab. Fingierte Verkehrsunfälle und nach neusestem technischen Stand ein paar Pornos auf die Festplatte und schon ist Ruhe im Karton.
Internetzensur gibt es schon in Deutschland und nur noch wenige Journalisten leisten sich eine eigene Meinung.
Doch wie sagt man so schön: Wer mit dem Strom schwimmt kommt nie zur Quelle.