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Original von Turbot
Mit deinen Sprachkenntnissen ist es auch kein Wunder, daß du leicht Esperanto gelernt hattest; die Sprache basiert ja weitgehend auf Französisch und Latein.
Ja, ich gebe zu, dass mir vor allem meine Französisch- und Englischkenntnisse am Anfang sehr zugute kamen (Latein habe ich nie gelernt, jedenfalls nicht systematisch, sondern im Laufe der Jahre nur das eine oder andere aufgeschnappt). Dasselbe funktioniert aber auch umgekehrt, dh. die Kenntnis des Esperanto hilft beim Erlernen anderer Fremdsprachen - zumindest der romanischen und germanischen, soweit es das Vokabular betrifft.
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Original von Turbot
Trotzdem hat es mich nie gereizt eine Sprache zu lernen, die weltweit von 100.000 Menschen gesprochen wird; vielleicht sind es auch einige mehr ... 
Da erscheint es schon sinnvoller als Hobby eine Sprache zu lernen, was mehr Verbreitung hat, wie meinetwegen Isländisch - immerhin etwa 250.000 Muttersprachler.
Die Schätzungen zur Zahl der Esperantosprecher gehen sehr weit auseinander, doch die in dem Artikel gemachten Angaben von 100'000 weltweit und 2'000 in Deutschland sind mit Sicherheit viel zu niedrig; aus eigener Erfahrung würde ich guten Gewissens das Zehnfache unterschreiben. Damit liegt Esperanto noch weit vor Isländisch (wobei das Studium des Isländischen natürlich auch etwas für sich hat - kommt nur eben immer drauf an, was man will :oczko).
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Original von Turbot
Vor allem aber eine Sprache zu lernen, die keine Literatur (außer Übersetzungen) besitzt, die von keinem Menschen als eine echte Muttersprache gesprochen wird - das macht für mich keinen Sinn. Esperanto eben - und nicht Latein - ist heute eine wirklich tote Sprache.
Das ist schlichtweg falsch. Zum einen existiert mittlerweile eine gar nicht mehr so kleine Bibliothek von Werken, die original auf Esperanto verfasst (und erst danach zum Teil in andere Sprachen übersetzt) wurden. Zum anderen gibt es beispielsweise binationale Ehen, in denen sich die Partner ausschließlich auf Esperanto verständigen und deren Kinder zunächst Esperanto und erst danach die Sprache des Landes erlernen, in dem sie leben. Ihre Zahl ist zugegebenermaßen sehr übersichtlich, aber es gibt sie, die Esperanto-Muttersprachler (einige kenne ich persönlich).
So viel erst mal zu deinen Argumenten, turbot. Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich hier sicher auch noch näher auf Englisch im Verhältnis zu "Kunstsprachen" wie dem Esperanto eingehen. Vorausschicken möchte ich, dass ich mich mittlerweile auch für Englisch als offizielle Verkehrssprache in Europa stark mache, doch die Gründe dafür sind andere als die Feststellung 'Es gibt ja mit Englisch schon eine Weltsprache - wozu brauchen wir noch eine zweite?' 