Ich denke die Frage der Schuld ist heute offen gestanden kaum noch zu beantworten. Wo fängt man an, wo hört man auf? Wenn sich eine Frau auf einen notorischen Schürzenjäger einlässt ist sie naiv zu glauben, das er treu bleibt. Das trifft natürlich umgekehrt genauso zu. Auf der anderen Seite gehen viele fremd, gerade weil sie in der Ehe nicht das finden was sie sich wünschen - was auch immer das sein mag. Ich kenne inzwischen einige Beziehungen die auseinandergegangen sind. Der Hauptgrund war, das man sich einfach nicht mehr verstanden hat. Jeden Tag im Clinch liegen, jeder will recht behalten, jeder will seine Interessen durchsetzen. Irgendwann haben sie sich gegenseitig aufgearbeitet.
Kompromisse einzugehen oder nachgeben war nur am Anfang möglich irgendwann war dann der Kanal voll. Ich denke, wer unbedingt heiraten will sollte sich den Partner schon sehr genau anschauen, ob mit ihm/ihr eine langfristige Beziehung möglich ist.
Ich finde es schade, dass die Schuldfrage in Deutschland abgeschaft wurde.
Mein Bruder war vor einigen Jahrzehnten als Sozialarbeiter im Obdachlosenmilieu unterwegs. Damals galt noch die Schuldfrage. Die meisten seiner Klienten sind wegen einer Scheidung auf der Straße gelandet, da sie so viel Unterhalt zahlen mussten, das ihnen selbst so gut wie nichts mehr geblieben ist. Ein vorher gut verdienender Angestellter musste mit einem Einkommen unter Sozialhilfeniveau auskommen. Ja, so war das damals....