Beiträge von jurek

    Dankeschön, Herr Jeske, für Ihre
    Richtigstellung.

    Ich war lange auf der Suche nach genauen Informationen zu den Geschehnissen um den Zeitpunkt,
    die Art und die Verursacher der Zerstörung der Danziger Rechtstadt bzw der gesamten Innenstadt,
    und bin sehr froh, dass Sie hier beigetragen haben, etwas Licht ins Halbgrau der Halb- und Unwahrheiten zu bringen,
    die durch wiederholt Kolportation auch nicht wahrer werden.

    Von "Lügen" zu sprechen setzt jedoch voraus, dass man wider besseres Wissen eine unwahre Behauptung aufstellt.
    Das ist, so denke ich, bei den meisten Monographien oder Reiseführern, die von
    "Sprengung durch die Russen"
    "Systematischen Abbrand durch die Russen"
    künden, jedoch nicht der Fall.
    Denn wenn man nicht selber dabei war wie Sie, kann man ja nur das als (scheinbare)Tatsache hinnehmen,
    was man allerorten zu lesen bekommt.
    So schleicht sich eine vielleicht irgendwann einmal aus unberufener Feder getroffene Vermutung dann langsam aber sicher als allgemein
    akzeptierte Tatsache in die Reiseführer - und sogar Geschichtsliteratur ein.
    Ohne dass man bewusstes Lügen unterstellen muss oder kann.

    Selbst vom Danziger Kunsthistoriker Jacek Friedrich, der die Umstände und Bedingungen des polnischen Wiederaufbaus Danzigs
    detailliert untersucht hat, sind zum Vorgang und den Verursachern der Zerstörung selber nur Indizien zu finden: "...Art und Umfang der Zerstörungen legen einen systematischen Abbrand durch die Rote Armee nahe..."
    Zitate v. Borowski, 1948 Denkmalpfleger der Wojewodschaft zum Zustand der Rechtstadt geben nach Friedrich Aufschluss zum sogenannten "Zerstörungsgrad" der Bebauung, wonach 90% bedeutet, dass das jeweilige Gebäude zwar komplett unbewohnbar war weil ausgebrannt, jedoch durchaus noch eine intakte Fassade und Außenwände hatte - und damit der Restauration zugänglich)

    Ich dake Ihnen, Herr Jeske, ganz herzlich für die Augenzeugen-Klarstellung, dass Danzigs Innenstadt
    am 28/29.3. bereits ausgebrannt war, bevor die ersten russischen Soldaten eintrafen. Sie sprechen von einem "Feuersturm der
    Selbstentzündung", was ich bei Fliegerangriffen mit gleichzeitigem Artillerie-Trommelfeuer (=offene Dächer + britische
    Phosphorbomben) durchaus nachvollziehen kann. Hätten Sie hierzu eventuell nochweitere Literaturstellen(Berichte), von denen sie schreiben, es gäbe sie zahlreich?

    Zu "Verbrannte Erde", "HJ unter Kommando der deutschen Militärs", "Mit Untermenschen wird nicht verhandelt - Kapitulationsabgebote ausschlagend", wirft ein schrecklich detailgenaues Bild auf die damaligen Zustände und Entscheidungen, die vor allem die eigenen Zivilisten
    und "Fußvolk" genauso kalt, unmenschlich und bitter trafen wie zuvor die "zu unterjochenden Völker im Osten", jedoch nicht unsere Führer, die sich zumeist aalglatt aus der Affäre zogen, und auch nach dem Krieg in gehobenen Positionen wiederzufinden waren...

    Zu letzterem auch folgender Zeitzeugenbericht:

    http://klee-klaus.business.t-online.de/gumbinnen_bis_balga.htm

    Viele Grüße nach Hamburg

    Jurek


    P.S.: dass die Frage: "wer, wie, was, wann und warum" hinsichtlich der Zerstörung und Plünderung bei und nach der Eroberung Danzigs vielschichtig ist, zeigt auch die folgende Diskussion:
    http://forum.danzig.de/archive/index.…ad3ab3539dd5865

    Und zurück zum Thema

    mit der folgenden wissenschaftlich abgesicherten Quelle (UNI kann man aktuell nach Guttenberg glaub ich glauben...)

    Haben die Deutsch-Ordensritter 1308 Danzig niedergebrannt, um den konkurrierenden Brandenburgern eine Bastion zu entziehen.
    http://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/54199.html#pos10

    Was aber erstaunt, ist , dass unter den Ordensrittern danach die Rechtstadt aufgebaut wird. Und das gerade das Vermächtniss der Ordensritter, die in Polen propagandistisch als Teufelei dargestellt wurden und werden, in Danzig, die Rechtstadt, die es dann zu konservieren galt... mindestens mit zu verantworten haben.

    Und dass die das damals anno 1946 nicht schon wussten, als sie das schön fanden? Und erhielten? Trotz aller schwierigen Nachkriegsumstände?

    Man sollte bei allen Ausstellungen, die heute polnisch-politisch-korrekt in der jeweils gestalterisch-individuellen Konsequenz der kommunistischen Geschichtsbereinigung im polnischen Bewusstsein in der restaurierten Ruine von Malbork(Marienburg, Zentrum des deutschen Ordens) über die Schlacht von Tannenberg (1410), in der der "Expansionsdrang der Germanen" in Form des Deutschen Ordens gezeigt werden, auch nicht vergessen, dass der Deutsche Orden den polnischen Königen oft genug zur Seite stand, wenn es gegen die Schweden oder noch früher, gegen die Pruzzen ging. Und dass das Mittelalter geprägt war von Verträgen, die die meisten einhielten. Der deutsche Orden z.Bsp unterstand direkt dem Pabst.

    Überhaupt, man kann zur Rechtfertigung heutiger Politik meinetwegen bis in die Steinzeit zurückgreifen aber:
    Was schert's die Kinder....

    Und das ist cool.

    Jurek

    Und zwar im Buch des folgenden Historikers, der genau dieses Thema untersuchte (und als Kunsthistoriker sowohl soziologische, psychologische und selbstverständlich denkmalpflegerische Dinge Quellenstark und unverzerrt beleuchtet)

    Jacek Friedrich: "Neue Stadt im alten Gewand: Der Wiederaufbau Danzigs 1945 - 1960"
    Koln : Bohlau Verlag GmbH & Cie. 2009.
    ISBN: 9783412203122 3412203122

    gibts als Leseprobe hier

    j.

    Danke für's feedback....

    Dann deckt sich das jetzt mit meinem Verständniss der Stadtviertel.
    Ich war vor ein paar Tagen in Danzig, und hab mir die Stadteile um die Mottlau und südlich der ehemaligen Lenin-Werft angesehen.
    Es ist tatsächlich so, dass in der "Altstadt", die sich nördlich der Ul.Staremiasto bis etwa zum Werftgelände erstreckt, die alte Bebauung nur sehr bruchstückhaft ist, während sie in der südlich gelegenen Rechtstadt, dem ältesten Teil Danzigs, wenn man mal die Stadtgründung nach Lübischem Recht um 1224 - und nicht das Kloster in Oliva so benennt, nahezu komplett wiederhergestellt scheint - scheint, gemäß alten stichen und Fotografien.
    Es scheint auch, dass (auch) dazu das Baumaterial von den (es sollen mehr als 300 gewesen sein) Speichern im östlich der Mottlau liegenden Viertel verwendet wurden, was man an den dort teils bis auf die Grundmauern abgetragenen Ruinen erkennen kann.

    auf folgender Internetseite fand ich den lapidaren Zusatz:
    "...mit deutscher Unterstützung wiederaufgebaut"
    Danzig-online

    Ich muss nach viel Lektüre inzwischen etwas korrigieren: "...von den Russen gesprengt wurde".
    nach dieser Internetseite
    Es scheint beim Einmarsch wohl eher eine systematische Plünderung und Anzünden durch die rote Armee stattgefunden zu haben.
    (gerade heulten hier in K'zeg wie an jedem 1.9. die Sirenen...)

    Jurek

    P.S.: über [URL=http://www.rzygacz.webd.pl/index.php?id=60,352,0,0,1,0]Kazimierz Macur[/URL] und sein WErk kommt man den Hintergründen sicherlich auch näher - fand ich gerade

    Nee, das ist zu speziell.

    Polygraficzny meint Offsetdruck.

    Mein Vater war mit solcher Profession ausgestattet.
    Und die Buchdruckerei brauch n-Farb-Offsetdruck,
    die Kataloge brauchen das, usw...

    Also mit Gutenberg und Buchdruck (Lettern) hat das nichts zu tun.

    Offsetdrucker ist die richtige Bezeichnung.

    Offsetdruck braucht vier verschiedene, per Fotolitografie hergestellte Druckplatten, die gerastert und aus dünnem Aluminiumblech auf große Druckzylinder aufgespannt werden.
    Für die üblichen vier Farben (cyan, magenta, gelb, schwarz) werden in der Offsetdruckmaschine einzelne Druckzylinder mit den Druckplatten bespannt. Daher kommt der Name "Offsetdruck".
    Weil die Papierbahn, die von einer großen Rolle läuft, nacheinander mit den vier Farbwalzen bedruckt wird, die mit einem hundertstel millimeter Abstand (englisch: Offset) zueinander synchron laufen müssen.
    Sonst gibt es Farbverschiebungen und bunte Ränder an den Konturen.

    So eine 30 - 50 m lange Druck-Maschine braucht einen Maschinisten, und das ist:

    Der Offsetdrucker.

    Viele Grüße

    Joern

    Danke erstmal für die Info...
    Wir sprechen doch hoffentlich von der gleichen Sache?
    Ich meine das Stadtviertel innerhalb des Wehrgrabens im weitesten Sinne, welches von der Mottlau in zwei Hälften geteilt wird, wobei die Philharmonie und der "Zeimann international maritime club" jeweils auf einer der beiden Mottlauinseln stehen.
    Der Linksseitige Teil mit Marienkathedrale, Dlugi Targ, Krantor, eingegrenzt von den Straßen Podwal Przedmiejskie, Opokowa, Podwale Staromiejskie und - der alten Mottlau.
    Der Teil rechtsseitig der Mottlau ist zukünftiges Stadtentwicklungsgebiet mit vielen Ruinen, ein paar Wohnhäusern und ansonsten Gewerbebetrieben und viel Brachland.

    Innerhalb welcher Straßenzüge befinden sich "Główne Miasto" und "Stare Miasto"?

    viele Grüße

    Joern

    P.S.: Diese Seite hier erwähnt "Stare Miasto" östlich anschließend an die Rechtstadt, wo eingentlich die Speicherstadt war:
    http://www.gdansk-life.com/poland/danzig-altstadt
    eine andere meint, die Altstadt sei nördlich der restaurierten Rechtstadt anzusiedeln...
    Wikipedia gibt her, dass das "Altstädtische Rathaus" jünger ist als das Rechtstädtische Rathaus am Dlugi Targ, also was jetzt...

    Mich interessiert, warum diese Sysiphusarbeit der Restaurierung der Rechtstadt (und das ist der älteste Teil Danzigs) von Polen/Stadtverwaltung/Danzigern - und welchen überhaupt - begonnen wurde, und wie das damals finanziert wurde.
    z. Vergleich: In Kolberg haben sich die Leute an der Ruine der Marienkathedrale hinsichtlich Baumaterials bedient, bis endlich der Neuaufbau des Mittelschiffs beschlossene Sache war.

    Joern

    Liebe Leuts,

    dies ist kein Thread zum polemisieren oder politisieren. Mich interessiert ganz einfach die Frage, warum und mit wem hat sich ein Interesse zusammengefunden nach 1945 in Gdansk, die von der russischen Armee im Sinne des ausradierens aller germanischen Hinterlassenschaften gesprengte Altstadt nach alten Stichen und Fotografien wieder aufzubauen. Eine Sysiphusarbeit.

    Aus dem mir vorliegenden geschichtlichen Material ergibt sich, das die Stadtbevölkerung meistens deutscher Uralt-Herkunft und Sprache war, über die Jahrhunderte vorher, die einheimischen Kaschuben in Pommern benachteiligt und über "Welschenparagraphen" der Zünfte vom Stadtleben ausgeschlossen und im wesentlichen Landbevölkerung in den Dörfern. Wobei solche Paragraphen durchaus von den (polnischen) Herzögen Pommerns von den Städten gefordert wurden, damit die weiterhin ihre Pfründe von den auf den Feldern verbleibenden Bauern ziehen konnten - es wurde sonst Landflucht befürchtet.

    Über lange Zeit gab es noch kaschubische (polnische) Gottesdienste in den Dörfern, bis dann im 18/19ten Jahrhundert das dann soweit ausdünnte, das "letzte" polnische Gottesdienste in den Kirchspielen um Lembork zu verzeichnen sind.

    Unter solchen generellen Voraussetzungen, wer sollte denn in Gdansk ein 'Interesse am Wiederaufbau der Altstadt haben?
    Wieviele Gdansker sind denn nach dem Krieg dort geblieben oder durften bleiben? Welcher Herkunft, unter welchen Bedingungen? Hat jemand Quellen für mich, aus denen sich ein schlüssiges und detailliertes Geschichtsbild ergibt?
    Wie lief das mit dem Wiederaufbau der Gdansker Altstadt, wer hat' finanziert?

    Ich hoffe, hier klickt sich einer rein, der gerade ähnlichen Boden aber professionell beackert...

    Lieben Gruß

    Joern

    Vom "entgifteten Geschichtsbuch" hat Herr Diabel angefangen zu schreiben.
    Mir wäre so eine Formulierung nicht in den Sinn gekommen, weil - großer Sinneswandel auch bei Diabel, es nun plötzlich nchts mehr zu entgiften gibt, weil alles so ist, wie es war - eine den Naturwissenschaftlern geläufige Tatsache, dass wir uns in einem dreidimensionalen Raum mittels Zeit automatisch von der Vergangenheit über das Jetzt in die unbekannte Zukunft katapultieren lassen. Resultat: Geschichte - Dinge die so oder so passierten.
    (Vor der Interpretation jener Fakten...)

    Aber was man einer Sekundarstufe 1 an Geschichte aus ähnlichem Blickwinkel von der Antike bis jetzt zukommen läßt, ist eine andere Sache als ein bis ins Detail universelles und verzerrungsfreies Geschichtsbild mit mindestens 5000-20000 Seiten Umfang.
    Da wird lange abgewägt, und ausgewählt, welche Sachen nun für Europa wirklich wichtig waren und noch heute sind.
    Dass das jetzt plötzlich für ihre Schüler die Polen und Deutschen gemeinsam machen wollen, ist schon eine tolle Sache.

    Vielleicht ist ja Diabel's Geschichtshunger mit eher akademischen Werken geschrieben von deutsch-polnischen Historikerteams befriedigt, zitiere den Post von Choma:

    "Vorletztes Jahr hat ein D-PL-Historiker-Team schon einen Atlas "Zwangsumsiedlung, Flucht und Vertreibung/ Wysiedlenia, wypędzenia i ucieczki" herausgegeben, welcher sehr zu empfehlen ist (Verlag "Demart") "

    welches ich mir auch zulegen - und kritisch lesen werde.

    Viele Grüße

    Jurek

    Zitat

    Original von Diabel
    Ein "entgiftetes" Geschichtsbuch? ... Da wird nicht einmal der Warschauer Aufstand in diesem billigen Propagandaschmarren erwähnt. ...

    Kennst denn schon den Inhalt?

    Den Ansatz finde ich gut, fern jeglicher vorab-Inhaltsbeurteilung.
    Die Frage ist doch auch, was kann man der Sekundarstufe 1 zumuten.

    Zitat aus der Presssemitteilung:

    "Unter Leitung der Vorsitzenden der deutsch-polnischen Schulbuchkommission konstituierte sich ein Expertenrat, der konzeptionelle Vorschläge für die Gestaltung der Schulbuchbände mit einem didaktischen Rahmenkonzept und fünf Epochenteilen von der Antike bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts erarbeitet hat. Diese nähern sich zentralen Fragen der europäischen und der globalen Geschichte aus deutsch-polnischer Perspektive."

    Mag sein, dass in solchem zeitlich und räumlich weitgefassten Rahmen der Warschauer Aufstand nicht detailliert erwähnt wird, wie viele andere Geschehnisse auch.

    Ich plädiere eindeutig FÜR ein "entgiften". Ohne dabei geschichtliche Tatsachen in nationalistischem Sinne umzudeuten oder zu instrumentalisieren.

    Jurek

    Zitat

    Original von BananaLars
    Erst vier Landeversuche, dann 2 und nun sagen die Russen einer.

    Mmmhh, da ist wohl Politik im Spiel.

    Ein slawischer Deal der herrschenden Klasse (hüben Polen drüben Russland), die immer noch glaubt, dass das Volk für dumm verkaufen zu können. Und der Anfang eines nun bereits im Ansatz gescheiterten "Informationsgestaltungsversuches", eines Anachronismus ala Kaczinsky:
    Die Historie des Flugunfalls samt Ihrer Zeugen und frühen Kommentare ist nun auf immer und ewig- solage die redundanten Server laufen, im Internet zu finden. Das vergisst nichts.
    Selbst Lech Wałensa hat zornig angekündigt, der Trauerfeier in Kraków fernzubleiben.

    Eine kleine Wende der gesellschaftlichen Verhältnisse, ein kleines Umdenken, was den Wahrheitsgehalt der Verlautbarungen und das mögliche Vertrauen der Bürger Polens in Ihre Regierung und damit in ihre Institutionen hätte festigen können, ist nun fast schon verspielt. Allein dem Oberstaatsanwalt Andrzej Seremet, der sich immer noch dem aufgeschreibenen Recht der Gesetze verpflichtet fühlt, zolle ich großen Respekt. Und sein Hinweis, dass im Kabinenrecorder auch unveröffentlichbare Vertraulichkeiten enthalten sein könten, ist durchaus ernstzuhnehmen - andereseits,. dass eine gekürzte Veröffentlichung der Kabinenaufzeichnung wieder Raum für Spekulationen ließe....

    Es ist ein guter Ansatz, die entscheidenden Passagen, die eine Einflussnahme auf das Verhalten oder die Motivation er Piloten erkennen lassen, zu veröffentlichen. Und wenn es keine solchen gab dies auch zu veröffentlichen. Es sollte zudem aus den Flugschreiberdaten klar und endgültig mal konstatiert werden, weiviele Landeanflüge es denn nun gab: die Politischen 1 oder die gekürzten zwei, oder die vom Luftwaffenchef sowie einem Zeugen und dem Flughafenpersonal sofort nach dem Unfall geschilderten vier.

    Jurek


    Jurek

    Zitat

    Der Tenor des Artikels ist: Das war doch ein Volksheld, wenn auch ein verkannter, weil medienscheu.
    Meine Wahrnehmung ist eher:
    Ein Spalter war er, antideutsch, antirussisch. Und vor allem Nationalist. Nationalismus hat im letzten Jahrhundert viel viel Unheil angerichtet. Doch glücklicherweise ist die Europäische Politik ein Stück weiter in Sachen Kompromissbereitschaft.
    UNd paneuropäischem Denken, Gesetzen, Sprach- und Schulbildung etc...

    Und zu den Landeanflügen, dass es plötzlich nur noch einen gegeben haben soll:
    Entweder haben Flughafenpersonal, der Zeuge in einem Fernsehinterview, der russische Luftwaffenchef allesamt kurz nach dem Unfall gemeinsam gelogen: Dass es vier Landeanflüge gab. die ersten zu hoch, der letzte zu tief.

    Oder dass jetzt eine Glorifizierungskampagne gefahren wird, um bloss die Wahrheit, dass die Piloten unter "Stress standen" (Zitat Flughafenpersonal) zu vertuschen.

    Tja. im von "Sapere Aude" zitierten Artikel wird zum Schluss verlautbart:

    (Zitat:)
    "Nicht nationalistische Reflexe trieben ihn dabei, sondern die Sorge um den Bestand der demokratischen Kultur auf dem europäischen Kontinent. In dieser Hinsicht war er ein überzeugter Europäer und ein prominenter Vertreter der demokratischen Kultur der mitteleuropäischen Bürgerbewegungen, dieser besonderen Symbiose von Idealismus und Realismus. Basil Kerski, Chefredakteur des zweisprachigen Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG"

    Man mag nun denken, dann müsste er sich im Grab rumwälzen, dass jetzt die Ursache des Unglücks verschleiert wird.
    Wo bleiben die Veröffentlichungen des Kabinenrekorders, die den genauen Hergang des Unglücks aufklären.
    Fakten gehören auf den Tisch.


    Jurek.

    Das mag auch alles sehr klug eingefädelt gewesen sein:

    Ich bitte Um Beantwortung folgender Fragen:
    1. Wer wusste, dass es 3 Tage nach Tusks Besuch und gemeinsamem Gedenken mit Putin höchstwahrscheinlich soviel Nebel in Smolensk gibt, der eine Landung höchstgefährlich macht.
    2. Mit welcher Wahrscheinlichkeit konnte man wieviele Tage vor dem Unglück wissen, dass es solche Wettersituation dort gab?
    3. Wie ist der Termin der Tusk nachfolgenden Gedenkfeier Kaczinskys mit seinen Leuten zustandegekommen?
    Wer hat alles auf diese Termingestaltung Einfluss genommen?

    Alle wussten: Kaczinsky wird dort um jeden Preis landen wollen.

    Manipulationen nicht ausgeschlossen, - Stoff für einen Polit-Thriller.
    Aber: Hollywood ist nicht dieser aus polnischem Heldentum heraus verursachte Verkehrsunfall.
    Egal wer's war, der Präsident selber, ein GEneral oder gar die Piloten in vorauseilendem GEhorsam selber.
    DAS WAR NICHT NÖTIG.
    Ebensowenig wie eine Beisetzung von Flick in der Walhalla.


    Jurek

    Zitat

    Original von BananaLars

    Hauptverantwortlich wäre für mich der polnische Präsident wenn er die Warnungen ignoriert hat wovon
    auszugehen ist, Unverantwortlich wäre noch ein harmloses Wort für so ein Verhalten.

    Und genau das bringt die Kommentatorin Gabriele Lesser, Warschau vom ZDF auf den Punkt:
    Statt Kaczinski für immer unangreifbar in der Königsgruft beizusetzen, sollte man damit lieber warten, bevor sich die patriotisch verbrämte Geschichtsklitterung und "-uminterpretation" gewohnte High-Society fix dazu entschließt, eine andere als die Wahrheit seinem Volk zugute kommen zu lassen:

    [URL=http://www.heute.de/ZDFheute/inhal…8063359,00.html]http://www.heute.de/ZDFheute/inhal…8063359,00.html[/URL]

    (Und so dachten 500 heute gegen die Beisetzung in Krakau protestierende auch.)

    Ich gehe sogar noch weiter:
    Der Grad an Offenheit, mit denen mit den Flugschreiber-Daten umgegangen werden wird, seitens polnischer und russischer Regierungsseite, wird auch über die politische Kultur in Europa mitentscheiden, und den Grad an Vertrauen, den die Bürger mit ihreren Regierungen in unserer Region haben.

    Jurek

    Zitat

    Original von BananaLars

    Was soll der Pilot denn machen, er bekommt deutliche Warnungen nicht zu landen und
    sein Präsident weist ihn an zu landen. Wäre er woanders hingeflogen gegen den Befehl des Präsidenten
    ist er sofort entlassen.

    Warten wir ab was die Russen sagen, es gab ja Funkkontakt. Möglich auch das etwas vertuscht wird.

    Ich gehe stark davon aus, das Tusk, der sich jetzt mit Putin in der Nähe von Smolensk befindet, gemeinsam mit selbigem die politische Linie der Verlautbarungen abstecken wird. Allerdings wäre der Offenheit und dem Deokratieverständnis beider Staaten sehr gedient, wenn hier nicht aus falsch verstandenem Patriotismus heraus geschönt würde.

    (will sagen: Pilot alleine der Held kann wahrscheinlich garnicht sein, dazu hat ein Pilot per se ei zu großes Verantwortungsbewußstsein, wenn er soviel Leute durch die Luft kutschiert.)

    Jurek.

    Zitat

    Original von seta
    R.I.P Lech & Maria Kaczynski ...

    er war der einzige der polen in die richtige schiene geführt hätte.

    mir kommt er komisch vor warum soooo vielllle WICHTIGE leute in einem flieger wahren !!!

    unsern Außen Westerwelle zitierend:

    "Es (Polen) verliert eine Persönlichkeit, auf die Europa bauen konnte, wenn es darauf ankam.... "
    weiter:
    „Das Ganze geht mir auch persönlich nah, weil ich ihn als klugen und energischen Gesprächspartner erlebt habe.“

    kann man auch so interpretieren:
    Der olle Dickkopf hat sowieso immer quergeschossen, cholerisch war er obendrein.

    unser Bundespräsident sprach demgenüber von einem "Mann, der nicht müde wurde , auf die Verbrechen, die in der Nazi-Zeit begangen wurden, hinzuweisen, und die Erinnerung daran lebendig zu halten." (ZDF, heute.journal, 11.04.2010)

    Was auch immer man davon halten mag,
    um Kaczinsky selber trauern nicht so viele Leute, wie um manch andern/andere, die mitflogen, und sich vom Dickkopf haben in mit in den Tod reissen lassen.

    Jurek

    Ach ja, Quellen:

    http://www.faz.net/s/Rub99C3EECA6…n~Scontent.html