Beiträge von Antoni Wladyka

    Hallo Henryka,

    könnte es Józefów sein? Ein Ort dieses Namens schließt unmittelbar an Warschau an.

    Gruß

    chód wilka

    Hallo Zusammen,
    Halo Henryka,

    es könnte tatsächlich Jozefow an der südöstlichen Grenze von Warschau sein. Du hattest ja auch mal geschrieben:


    Diese Angaben fand ich bei:

    [color=#000000]Akta stanu cywilnego parafii rzymskokatolickiej Rokitno powiat Warszawski-zachodni
    [/color]
    [color=#000000]Jednostka: 1909
    Katalog: Urodzenia[/color]
    [color=#000000]
    [/color]
    [color=#000000]
    [/color]
    [color=#000000]
    [/color]
    [color=#000000]Hat das eine mit dem anderen etwas zu tun?[/color]
    [color=#000000]
    [/color]
    [color=#000000]Liebe Grüsse aus Warschau - Antoni
    [/color]

    Hallo Faramarz,

    ich kann Dir empfehlen über das Internet Bewerbungen zu schicken. Als Beispiel sei hier http://www.infopraca.pl oder http://www.praca.pl genannt. In Polen schickt man im Prinzip nur noch Bewerbungen per Internet. Das beschleunigt die PRozedur und spart sehr viel Geld ein.

    Dazu müsstest Du jedoch Deine Lebensläufte als PDF verfassen. Am besten auf Englisch und Polnisch.

    Momentan herrscht in ganz Polen Unterbeschäftigung und in Städten wie Warschau (hier wohne ich) werden überall dringend Leute gesucht. In Warschau sind es jedoch hauptsächlich Bürojobs und Polnisch ist nicht immer notwendig.

    Bei weiteren Fragen kannst Du mich gerne anschreiben.

    Viele liebe aus Warschau
    Antoni

    Zitat von »Sapere Aude«



    Nein, die russische Besatzung ist von der deutschen Armee geschlagen und verjagt worden.

    Dazu kann ich die Flucht der Russen aus Warschau als Beispiel nennen. Sie haben vorab alle Brücken verbrannt und abgerissen, die Maschinen aus den Fabriken mitgenommen und haben die Stadt nach über 120 Jahren wieder verlassen. Die Preußen traten an ihre Stelle, doch war deren Einstellung den Warschauern gegenüber wesentlich wohlwollender.

    Die Russen wollten nach dem 1 Weltkrieg Polen wieder besetzten und in eine Sowjetrepublik verwandeln.
    Kommt daher die Abneigung der Polen zu den Russen

    Die Angriffslust der Rotarmisten nach dem 1. Weltkrieg muss man in einem breiteren Kontext sehen. Sie wollten nämlich nicht explizit Polen erobern, sondern den Kommunismus "in die Welt" bringen. Polen stand ihnen dabei schlicht im Weg. Der Westen Europas war nach dem 1. Weltkrieg so sehr geschwächt, dass er sich gegen die Rote Horde nur schwerlich wehren könnte. Zudem fanden die Kommunistischen Ideen z.B. in Deutschland zum Teil viele Befürworter. Würde man also die Weichsel überqueren und Warschau einnehmen, dann stünde der Weg nach Westen offen. Was jedoch passierte, nennt man in Polen das "Wunder an der Weichsel" von 1920. Die Rotarmisten wurden von der Polnischen Armee geschlagen (unter Führung des legendären Jozef Pilsudski) und weit in den Osten zurückgeschlagen. Das Wunder bestand darin, dass man vor der Schlacht um Warschau sagte, dass den Polen nur noch ein Wunder helfen könnte. Das haben die Sieger anschließend zu ihren Gunsten gedreht.

    Die Quelle der Abneigung der Polen zu den Russen liegt jedoch viel weiter zurück. Dazu müsste man jedoch schon die ganze polnische Geschichte lesen. Hier eine kleine Liste der Ereignisse, die dazu geführt haben, warum die polnisch-russischen Beziehungen sind, wie sie sind:

    • die Eroberung und Plünderung Moskaus durch die Polen 1610 - 1612 (Schlacht bei Kluszyn)
    • die 3. Polnischen Teilungen
    • das Massaker von Praga (Warschau) 1794
    • die aktive Teilnahme der polnischen Legionen beim Marsch auf Moskau 1812
    • die Niederschlagung des Novemberaufstandes 1830-1831
    • die Niederschlagung des Januaraufstandes 1863
    • die Russifizierungsversuche im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts
    • eine über 100-jährige russische Oberhoheit auf Gebieten mit polnischer Bevölkerung
    • der polnisch-russische Krieg von 1920
    • der Angriff Russlands auf Polen von 1939 (Polen hat der Sowjetunion damals nicht den Krieg erklärt)
    • die Katyn-Morde von 1940
    • während des Warschauer Aufstandes standen die Russen auf der anderen Weichselseite und kamen nicht zur Hilfe


    Man kann also sehen, dass die polnisch-russischen Beziehungen 1918 schon so schlecht waren, dass es schlechter kaum ging und dann kam noch der 2. Weltkrieg.

    @Toni (bayrische Kurzform fuer Anton, vertraulich ;) )
    (...was in der Geschichte bisher nicht vorgekommen ist

    Als Herero in Afrika waere ich jetzt nicht so begeistert...
    Als Armenier dito...
    (1900 bis 1920)
    Spaeter kamen dann die Jugo's, Tutsis und wie sie alle heissen.
    Syrien heute: weiss ich nicht.

    Natürlich gab es anderswo ebenfalls Genozide und gezielte Morde an ganzen Bevölkerungsgruppen. Doch einen Unterschied gibt es doch - die Legitimierung. Im Deutschen Reich wurde die Ermordung von Millionen von Juden rechtlich legitimiert und von Staats wegen ausgeführt. Es wurden Gesetze geschaffen und somit stand das Deutsche Reich unmittelbar in Verantwortung dieser Tat.

    Stalins Morde wurden versteckt gehalten, die Armenier wurden nicht erst dann ermordet, als man die entsprechenden Gesetze erlassen hat und in Syrien gibt es ebenfalls keine staatliche Erlaubnis Kinder, Frauen und Männer zu ermorden - aus welchem Grund auch immer. Gemacht wurde und wird es immer noch.

    Olaf, wie kannst du soooowas nur offen äußern?? Ich bin erschüttert! Das geht doch nicht, andere Länder auf deren ebenso antisemitische Einstellung hinzuweisen *i.o.*

    Ich erinnere mich an den Aufschrei in PL als in D. der 3-teiler "Unsere Mütter, unsere Väter" ausgestrahlt wurde und es da auch eine Szene gab in der die Kämpfer der polnischen Heimatarmee nicht den Juden helfen wollten...., also pass auf was du sagst oder willst du noch deine Ausweisung aus Polen provozieren? :P

    Ergänzen möchte ich jedoch noch eine Sache: Antisemitismus äußert sich auf zwei Sphären. Zum einen liest man über spontante Angriffe auf Juden und jüdische Geschäfte und Synagogen seitens der Nichtjüdischen Bevölkerung. Etliche Angriffe gab es nicht nur in der 2. Polnischen Republik, aber auch im Königreich Polen (in Personalunion mit dem Russischen Zarenreich 1815 - 1918). Dabei darf nicht vergessen werden, dass 1939 auf polnischem Staatsgebiet über 3 Millionen Juden lebten und nur 70 Prozent der polnischen Staatsbürger Polen waren. Die Polen müssen noch "lernen", dass wir nicht von Gott gesegnet sind und ähnliche Fehler mach(t)en wie andere europäische Gesellschaften. Antisemitismus gab es also in ganz Europa.

    Zum anderen passierte im Deutschen Reich jedoch etwas, was so in der Geschichte noch nicht vorgekommen ist - eine staatlich-organisierte und rechtlich-legitimierte Vernichtung einer ganzen Bevölkerungsgruppe auf unbegründbarem Fundament. Der deutsche Nationalsozialismus war deswegen so abartig. In dieser Hinsicht kann man meines Erachtens keine Vergleiche anstellen. Obwohl das NAZI-Regime "demokratisch" legitimiert war und durch die Schwäche der Weimarer Verfassung entstanden ist, muss man tatsächlich vorsichtig sein, über wen genau gesprochen wird.

    Polnische Gesetze, was hast Du denn gedacht ?

    Ich denke, dass hierbei eine entscheidende Sache nicht getrennt wird, nämlich die Frage wer denn genau gemeint ist.
    Dass die Leute auf die Straße gehen und protestieren, kann ja nicht negativ und als Verstoß gegen irgendwelche Gesetze interpretiert werden.

    Das Handeln der Regierung hingegen kann schon eher als Gesetzesverstoß bezeichnet werden. Wer da nicht meiner Meinung ist, muss zumindest zustimmen, dass das Chaos in Polen in der Verantwortung der Regierung liegt.

    Insgesamt ist es eine gute Lektion für den polnischen Parlamentarismus. Die Polen müssen das System der Checks and Balances von Grund auf erlernen. Nach 200-jährigem (und gerechtfertigtem) Widerstand gegen die Anti-Polnischen Regime (abgesehen von den 21 Jahren zwischen den Weltkriegen) ist nun die Zeit gekommen, dass wir Polen nur uns selbst gegenüber verantwortlich sind.

    Frühere kritische Blätter, wie z. B. „Der Spiegel“ des SS-Mannes Rudolf Augstein, oder die linksliberale Zeitung „Süddeutsche Zeitung“ der Gräfin Dönhoff mutierten zu regierungstreuen Wiederkäuern der Regierungspropaganda und Kriegsrhetorik.

    Rudolf Augstein war bei Kriegsausbruch 1939 16 Jahre alt. In der Armee war er zunächst Funker und später vorgeschobener Beobachter mit dem Rang eines Leutnants. Obwohl ihm das Eiserne Kreuz verliehen wurde, konnte ich in seiner Biografie keinen Eintrag finden, dass er zur SS des Deutschen Reiches gehörte. Hast Du dafür eine Quelle?

    Ich hätte erwartet, dass zumindest das Filmaterial aus dem Säulenraum nach der Abstimmung erwähnt wird. Oder habe ich das übersehen?

    Ich habe meinen Beitrag direkt am nächsten Morgen geschrieben. Es lagen damals noch nicht alle Informationen vor. Ich werde in den nächsten zwei Tagen den weiteren Verlauf des Geschehens beschreiben und darin wird sicherlich auch die Rede über das Filmmaterial sein.

    Das kann ich im Moment nicht verifizieren, werde aber nachforschen und eine Tabelle einfügen. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass die US-Amerikaner und die Deutschen einige Medienvertreter im Besitz haben. Ob sie dann Einfluß nehmen auf den Informationsfluß, das ist noch eine andere Frage.

    Ich persönlich sehe jedoch, dass die Anzahl verschiedenster Zeitungen von extrem links bis extrem rechts höher ist als in Deutschland. Es ist also nicht so, dass man in Polen infiltriert wird von einer oder zwei großen Zeitungen. Die Möglichkeit sich ausreichend mit Informationen zu versehen ist gegeben und wird keinesfalls eingeschränkt.

    Bleibt nur zu hoffen, dass sich in dieser Hinsicht 2017 nichts ändert.

    Ich würde mich in solchen Situationen freuen, wenn nachfragen kommen würden. Ich bin gerne bereit etwaige Unklarheiten genauer zu erklären. Das führt zu einer konstruktiven Diskussion anstatt zu fundamentlosen Beschuldigungen, dass ich ein "bezahlter Agent" sei.

    Es mag sein, dass meine Sprache und Wortwahl keine eindeutige Kritik gegenüber der regierenden PiS aufkommen lässt. Es ist aber auch in gewißer Weise so gewollt. Mein Ziel ist es die Situation als solche aufzuzeigen. Ich möchte vermeiden, dass man mich in ein bestimmtes politisches Lager kategorisiert.

    Die politische Situation in Polen ist im Moment nicht lustig und sicherlich hat die regierende PiS den größten Anteil an dieser Lage. ABER: die Opposition macht heute als Opposition und vor dem Oktober 2015 als regierende Partei ebenfalls nicht alles richtig. Beides muss gesagt und erläutert werden.

    Ich wünsche soweit noch ruhige Weihnachtstage und hoffe auf mehr konstruktive und lehrreiche Diskussionen :)

    [color=#000000]Zitat von Antoni Władyka:
    „Eigentlich hatte ich gehofft, dass man sich auf diesem Forum sachlich über wichtige Themen unterhalten kann.[…]“

    Du kennst die Sache mit den Windmühlen (Miguel de Cervantes)?

    Zu Deinem Beitrag (#7):
    Gibt es irgendwelche Hinweise, dass die Unruhen/Protestaktionen von interessierten ausländischen Organisationen „gesponsert“ werden?[/color]

    Darüber weiss ich nichts. Ich betone immer wieder, dass ich ein freier Autor bin und nur aufzeigen und erläutern kann, was ich vor Ort sehe. Ich denke, dass sich Deine Frage in ein paar Jahren beantwortet.

    Lieber Olaf,

    ich habe ganz das Gefühl, dass Du meine Beiträge nicht richtig liest.

    Erstens: Die Spiegel-Affäre ist der Beweis für eine freie Presse gemäß dem Grundgesetz? Ich weiss nicht genau, ob wir über das selbe sprechen. Die Spiegel-Affäre hat das Negativattribut "Affäre", weil etwas nicht der Norm entsprach. Es wurden Redakeure nachts aus ihren Betten geholt und verhört, weil sie sich kritisch gegenüber der Regierung geäußert haben. Es war eben nicht demokratisch und Konrad Adenauer wollte zu jenem Zeitpunkt den Medien viele Rechte entziehen. Positiv ist lediglich die weitere Entwicklung dieser Sache, nämlich die Konsolidierung der deutschen Medienwelt als meinungsbildende Institution. Aber wie man an dieser Affäre sehen, war das ein weiter und schwieriger Weg und ich hoffe, dass eine ähnliche Entwicklung auch in Polen stattfinden wird.

    Zweitens: Dass die Spitzenpositionen mit parteitreuen Mitläufern belegt werden ist selbstverständlich, aber habe ich nicht geschrieben, dass ich es gutheiße. Genau das ist ja ein Problem in der Medienwelt in Europa und vor allem in Polen. Das polnische staatliche Fernsehen ist momentan eine Zumutung, aber dass konnte man voraussehen, bevor man der PiS die Mehrheit im Parlament gab.

    Drittens: Ich verstehe nicht ganz, woran Du festmachst, dass mich jemand für meine Beiträge bezahlen sollte? Ich bin freier Autor und muss mich vor niemanden erklären. Ich zeige in meinen Beiträgen auf, was in Warschau / Polen passiert und die Regierung kommt dabei gar nicht gut weg. Insofern müsste ich nach Deiner Meinung von der Opposition bezahlt werden - dann kann ich mich jedoch nicht in einer polnischen Botschaft bewerben, weil die ebenfalls von PiS - Leuten besetzt werden und genau diese Menschen werden meine Beiträge nicht mögen.

    Das Du mich nun als "bezahlten" Autor nennst, erwarte ich hier GUTE Beispiele für diese Aussage. Und bitte - nenne doch bitte den Zahler, weil ich im Moment nicht weiss, wer gemeint sein kann.
    Ich denke, dass Du nun anfangen wirst, meine Beiträge gründlich nachzulesen, denn solche Worte dürfen nicht einfach im Raum stehen gelassen werden.