Lieber Olaf,
ich habe ganz das Gefühl, dass Du meine Beiträge nicht richtig liest.
Erstens: Die Spiegel-Affäre ist der Beweis für eine freie Presse gemäß dem Grundgesetz? Ich weiss nicht genau, ob wir über das selbe sprechen. Die Spiegel-Affäre hat das Negativattribut "Affäre", weil etwas nicht der Norm entsprach. Es wurden Redakeure nachts aus ihren Betten geholt und verhört, weil sie sich kritisch gegenüber der Regierung geäußert haben. Es war eben nicht demokratisch und Konrad Adenauer wollte zu jenem Zeitpunkt den Medien viele Rechte entziehen. Positiv ist lediglich die weitere Entwicklung dieser Sache, nämlich die Konsolidierung der deutschen Medienwelt als meinungsbildende Institution. Aber wie man an dieser Affäre sehen, war das ein weiter und schwieriger Weg und ich hoffe, dass eine ähnliche Entwicklung auch in Polen stattfinden wird.
Zweitens: Dass die Spitzenpositionen mit parteitreuen Mitläufern belegt werden ist selbstverständlich, aber habe ich nicht geschrieben, dass ich es gutheiße. Genau das ist ja ein Problem in der Medienwelt in Europa und vor allem in Polen. Das polnische staatliche Fernsehen ist momentan eine Zumutung, aber dass konnte man voraussehen, bevor man der PiS die Mehrheit im Parlament gab.
Drittens: Ich verstehe nicht ganz, woran Du festmachst, dass mich jemand für meine Beiträge bezahlen sollte? Ich bin freier Autor und muss mich vor niemanden erklären. Ich zeige in meinen Beiträgen auf, was in Warschau / Polen passiert und die Regierung kommt dabei gar nicht gut weg. Insofern müsste ich nach Deiner Meinung von der Opposition bezahlt werden - dann kann ich mich jedoch nicht in einer polnischen Botschaft bewerben, weil die ebenfalls von PiS - Leuten besetzt werden und genau diese Menschen werden meine Beiträge nicht mögen.
Das Du mich nun als "bezahlten" Autor nennst, erwarte ich hier GUTE Beispiele für diese Aussage. Und bitte - nenne doch bitte den Zahler, weil ich im Moment nicht weiss, wer gemeint sein kann.
Ich denke, dass Du nun anfangen wirst, meine Beiträge gründlich nachzulesen, denn solche Worte dürfen nicht einfach im Raum stehen gelassen werden.