Polnische Polizei zerschlägt Callcenter-Bande – Sechs Festnahmen nach Schockanrufen in Deutschland

    • Offizieller Beitrag

    Am 15. Mai 2025 gelang der polnischen Polizei in Posen ein bedeutender Schlag gegen eine internationale Betrügerbande, die durch sogenannte Schockanrufe vor allem ältere Menschen in Deutschland um hohe Geldbeträge betrogen hatte. In Zusammenarbeit mit der Münchner Polizei wurden sechs Tatverdächtige festgenommen – vier Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit und zwei Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit.

    Die Täter gaben sich am Telefon als Polizisten oder Staatsanwälte aus und behaupteten, ein naher Angehöriger der Opfer habe einen tödlichen Unfall verursacht. Unter dem Vorwand, eine hohe Kaution zahlen zu müssen, um eine Inhaftierung zu verhindern, forderten sie von den meist älteren Geschädigten mittlere fünfstellige Euro-Beträge. Die Opfer wurden dabei unter enormen psychologischen Druck gesetzt, oft durch weinende Stimmen im Hintergrund, die angeblich die Angehörigen darstellten.

    Die Ermittlungen ergaben, dass die Bande aus einem Callcenter in einer Wohnung in Posen agierte und ihre Opfer gezielt anhand alt klingender Vornamen aus Telefonverzeichnissen auswählte. Die Festnahme der sogenannten “Keiler”, die die Anrufe tätigten, stellt einen besonderen Erfolg dar, da diese Personen über spezielle Fähigkeiten verfügen und schwer zu ersetzen sind.

    Die Ermittlungen wurden durch den internationalen polizeilichen Informationsaustausch ermöglicht. Die Kriminalpolizei in Posen informierte die Münchner Kollegen über ihre Erkenntnisse, woraufhin in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft München I die Ermittlungen auf deutscher Seite aufgenommen wurden.

    Die Täter nutzten die Tatsache aus, dass sie aus dem Ausland agierten, während die Opfer in Deutschland ansässig waren. Dies erschwerte die Ermittlungen, da formale Rechtshilfeersuchen oft Monate in Anspruch nehmen, in denen die Täter ihre Telefonnummern bereits gewechselt hatten.

    Die Festnahmen in Polen und die Sicherstellung umfangreicher Beweismittel wie Mobiltelefone und Laptops sind ein bedeutender Schritt im Kampf gegen internationale Telefonbetrüger. Die Ermittlungen dauern an, und die Behörden suchen nach weiteren Geschädigten.

    Quellen:
    • Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.05.2025
    • BILD, 23.05.2025
    • BR24, 22.05.2025
    • MDR Sachsen-Anhalt, 23.05.2025
    • tz München, 24.05.2025

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