WO steht der Zloty Übermorgen

  • Wie ich soeben tel. erfahren habe, sind die bereits im Bau, ersten "Bauvorhaben" von einigen Baufirmen vorerst schon gestoppt. Viele Käufer sind zurückgetreten. Die Banken sind neuerdings mit Kreditvergabe sehr vorsichtig.

  • Zitat

    Original von Mulder

    Die Banken sind auch in Deutschland wieder vorsichtiger gworden. Wir haben also einen europaweiten Trend. Nix mehr mit 100% Finanzierungen. Und das ist auch gut so.
    Was die Entwicklung in Polen angeht, so kann man nur noch spekulieren.

    Tak jest.
    Siehe auch Spanien
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566527,00.html

    ...oder vor 10 Jahren die (ehem :prosi) DDR

    In PL ist die Zeit fuer "Schnaeppchen" abgelaufen. Zumal die Preise erheblich steigen und die Einkommen schwer mithalten koennen.

  • Anbei eine interessante Meldung noch einmal zum Zloty.

    http://polskaweb.eu/polnische-wirtschaft-65741.html

    Dazu noch eine interessante Frage an all die Wirtschaftshistoriker in diesem Form:

    Gibt es eine Volkswirtschaft, die ihren Leitzins achtmal innerhalb eines Jahres (Polen im Jahre 2008) nach oben korrigiert hat? Und wie hat sich diese Volkswirtschaft danach entwickelt?

  • Auweia, im Moment geht der Zloty aber mächtig in den Keller. Das ist ja schon fast ein Absturz! Als ich vor anderthalb Monaten in Warschau war, lag er bei unter 3,20. Das hat sich auch noch bis vor zwei oder drei Wochen in etwa gehalten, aber seitdem geht es kontinuierlich abwärts. Bisher fand ich es nicht bedenklich, da der Złoty in den Sommermonaten, wenn die meisten ausländischen Touristen kommen, immer auf wundersame Weise "erstarkt", um dann im September wieder etwas nachzulassen. :oczko Aber von 3,34 gestern auf 3,43 heute - da bin ich jetzt doch etwas erschrocken.
    Gut, das ist immer noch ein ganzes Stück über dem Kurs, den er in den letzten Jahren im Durchschnitt hatte (3,60-3,90), aber wenn das so weitergeht ... :boisie

    ... und nein: Das in Polen an vielen Straßen anzutreffende Warnschild mit der Aufschrift 'PIESI' bedeutet nicht, dass mit auf der Straße herumlaufenden Hunden zu rechnen ist! :haha

    (pies, pl. psy -> Hund --- pieszy, pl. piesi -> Fußgänger) :oczko

  • Ja, Matti,

    das konnte man so auch nicht voraussehen. Als wir im Juli in Polen waren, sagte uns eine Bänkerin noch freudestrahlend, der Zloty werde zum Ende des Jahres auf 1:3 kommen. Als dann durchsickerte, dass Milliarden von Euro-Subventionen durch Währungsverluste im starken Zloty verloren gingen, damit den Straßenbau bzw. das EM-Projekt 2012 gefährdeten, war man sich auf nationaler Ebene der Gefahr bewusst. Ich bleibe bei meinem Eindruck, dass hier politische Räder in den neuen osteuropäischen Ländern greifen (Ungarn, Tschechien haben ja auch eine Kursaufwertung erlebt) und sich nun der Zloty aus nationalen Eigeninteressen wieder abwärts bewegen wird. Sicher kommen auch makrookönomische Gründe hinzu, aber die Inflationsabwehr mit steigenden Zinssätzen zu bekämpfen, war schon ein außerordentlicher Husarenritt in Polen. Und Slowakei wird den Euro nächstes Jahr einführen, das wird auch noch einmal den Druck auf Polen erhöhen. Kein international agierendes Unternehmen ist an derartige Währungsschwankungen - und Währungsververluste interessiert.

  • 2,85-3PLN /Euro ist meine Prognose und dann gibt es den T(Euro) Kurzfristig können noch mal Schwankungen im Bereich bis 3,45 vorkommen, aber der Trend wird in Richtung 3,00 gehen. Zwecks angeblicher Inflationsbekämpfung werden demnächst die Leitzinsen weiter erhöht werden um neues Spekulationskapital zu binden. Das die Wirtschaft Polens dabei vor die Hunde geht, spielt bei den Herren der NBP natürlich keine Rolle.
    Der Export und bald auch die Produktion für den poln. Binnenmarkt wird immer unrentabler. Das Aussenhandelsdefizit sprunghaft ansteigend.
    38Millionen Polen als reiner Absatzmarkt - das war ja auch das Ziel der EU-Erweiterung.
    Volksabstimmung über Einführung des Euro wird es auch in Polen nicht geben , soviel Vertrauen hat man dann doch wieder in die Wirksamkeit der eigenen Propagandainstrumente.

    Wird natürlich interessant sein, welche Auswirkungen diese geplanten Leitzinserhöhungen in Rezessionszeiten auf das Wirkschaftswachstum haben werden.

    Aber wie heißt es so schön: Was uns nicht tötet, macht uns hart.

    Einmal editiert, zuletzt von Diabel (17. September 2008 um 00:07)

  • Hallo Diabel,

    derzeit eine wirklich seriöse Prognose abzugeben, halte ich für schwierig. Kann es nicht auch sein, dass durch die derzeitige Finanzkrise der Blick wieder stärker auf die Realwirtschaft fällt? Das würde doch bedeuten, dass volkswirtschaftliche Rohdaten wie nationale Handelsbilanzen, Konsum, Investitionsvolumina sowie Staatsverschuldung wieder wichtiger im Hinblick auf die Währung werden. Geht man davon aus, dass der Zloty im Höhenflug bei 3,20 mit 20% Spekulationskapital aufgebläht war, kann man auch von einem anderen Mittelwert des Zlotys ausgehen, der weiter unten anzusetzen wäre. Und du schreibst ja selber, dass die polnische Wirtschaft nicht gut aufgestellt ist. Dann ist es doch nur logisch, dass dies in einer grundsätzlichen Neuausrichtung der Bewertungen von Währungen allgemein einfließen wird. Wer und wie werden denn Währungen am Markt gehandelt? 90% davon ist doch Psychologie, oder?

    Ich halte es nicht zuletzt deshalb für sehr schwierig, die Lage wirklich einzuschätzen und wundere mich über die zahlreichen Wirtschaftsexperten im Fernsehen, die wie Propheten landauf und landab ihren Senf abgeben, statt einfach mal für eine Woche den Mund zu halten und darüber nachzudenken, wie man das marode internationale Finanzsytem wieder heilen kann. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wie sehr die amerikanische Finanzkrise global umgeschuldet wird und wir somit davon betroffen sind.

  • Dieses 2.Szenario , daß in der aktuellen Situation das globale Finanzsystem mit einem großen Knall zusammenbricht , ist natürlich auch im Bereich der Möglichkeiten.
    Dann gibt es vielleicht 2012 schon gar keinen Euro bzw. Dollar mehr. Dann hat sich das Wechselkursproblem für Polen von selbst gelöst und es wird wieder Ware gegen Ware gehandelt.

    Oder mal wieder eine Währungsreform und jeder bekommt 40New Euros als Startkapital.

    Mit Sicherheit wird es noch spannend werden.


    PS: Wir müssen lernen ,von den Zinsen unserer Schulden zu leben :usmiech
    http://www.brillig.com/debt_clock/

  • Polen: Steiniger Weg zum Euro

    26.09.2008 | 18:35 | (Die Presse)

    Warschau kümmert sich um Münzgestaltung statt um die Stabilitätskriterien.

    Warschau (kk). In einer Sache ist sich Polen einig. Das Konterfei des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. muss unbedingt auf einer der Euromünzen prangen, die im Jahr 2011 eingeführt werden sollen. Danach aber hat die Harmonie ein Ende, und es beginnt der Streit darüber, wer oder was auf dem neuen Geld abgebildet sein soll. Der frühere Gewerkschaftsheld Lech Walesa ist der Einzige der Genannten, der noch am Leben ist. Natürlich sei er bereit, ließ der ehemalige Präsident Polens wissen, sein Kopf solle aber „auf einem Geldstück von höherem Wert abgebildet sein“. Für diese Sätze hatten Walesas zahlreiche Kritiker und politische Gegner in Polen allerdings nur beißenden Spott übrig.



    Viele Fragen ungeklärt

    Der Streit über die Gestaltung der Münzen ist aber reichlich verfrüht, gilt es doch vorher noch einige grundsätzliche Fragen zu klären. 2011 soll der Euro eingeführt werden, erklärte jüngst Premier Donald Tusk und verblüffte damit Freund und Feind.

    Denn bis dahin gibt es viel zu tun. Mitte Oktober soll eine Liste der Herausforderungen veröffentlicht werden. So muss die Inflationsrate reduziert werden, die mit rund vier Prozent deutlich über dem von Brüssel vorgegebenen Grenzwert liegt. Fraglich ist, ob Polen das Defizitkriterium für den Staatshaushalt von drei Prozent des BIP einhalten kann. Dafür müssten das Rentensystem und der Gesundheitssektor grundsätzlich reformiert werden; zwei Bereiche, in die der Staat jedes Jahr kaum vorstellbare Summen von Geld zuschießen muss.

    Und schließlich muss noch die polnische Verfassung geändert werden, da derzeit allein die Nationalbank in Warschau das Recht hat, Geld auszugeben. Dafür wäre aber in Zukunft die Europäische Zentralbank zuständig. Kritiker rechnen daher erst 2013 mit der Euroeinführung. Die Polen haben also noch genügend Zeit, sich um die Illustration der Münzen zu kümmern.

    ("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2008)

  • Liquiditätsproblem infolge der Finanzkrise fuehren dazu, das grosse Mengen Kapital aus Polen und auch ganz Europa abgezogen werden.
    Deswegen steigt jetzt z. B. der Dollar obwohl er eigentlich durch die zu erwartende Inflation bodenlos in den Keller rauschen muesste. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen.

  • Zitat

    Original von Tommy
    Habt ihr den Zloty Kurs die letzte Zeit mal wieder beobachtet, der ist ja schon wieder eine Weile über 4 Zloty für einen Euro.

    Anna hat Heute 4.05 Zloty für einen Euro getauscht.
    Es werden sogar jetzt Rentner mit Bank-Telefonaten bombadiert und ihnen billige Kredite angeboten.

  • preferencyjnej stawki oprocentowania kredytu konsumpcyjnego dla osób
    fizycznych ; oprocentowanie nominalne zmienne w wysokości 11,99% (bez
    względu na kwotę kredytu) dla pozostałych uczestników promocji. (rzeczywista
    roczna stopa procentowa dla kredytu 10 000 PLN/12 miesięcy wynosi 21,37%
    (inhaltliche Übersetzung: Vorzugszinssatz für Verbraucherkredite für Privatpersonen bei 10 000PLN Kreditaufnahme bei einer Laufzeit von 12Mon 11,99% Nominalzins-effekt.Jahreszinssatz 21,37%)

    Einen effektiven Jahreszins von 21,37% als billigen Kredit zu bezeichnen ist Ansichtssache.

    http://direct.money.pl/o/multibank/im…wka_1333845.pdf

  • In den letzten Jahren hab ich so einen guten Euro - Zloty Wechselkurs, noch nicht gesehen.

  • Ich verstehe nichts mehr.
    Vor knapp 6 Monaten habe ich den Zloty für 3,10 in Breslau getauscht und heute aktuell steht der Zloty bei 4,31
    Welche, weltbewegende Aktion in Polen habe ich nicht mitbekommen ?
    Was ist denn passiert? :mysli :mysli

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