Vielleicht habt Ihr es ja auch schon mitbekommen:
Im letzten Jahr versuchte Stern TV in einigen sehr aufwändig produzierten Sendungen zu beweisen, dass die gefühlte Inflation "reine Einbildung" sei.
In diesen Sendungen wurde ja verglichen, welche Preise für unsere Lebensmittel vor und nach der Einführung des (T)euro bezahlt werden mussten.
Trick dabei: Mieten, Mietnebenkosten, Energiekosten und Benzinkosten als größte Preissteigerer wurden nicht berücksichtigt.
Nun brachte allerdings das Schweizer Fernsehen einen Bericht über die Inflationsentwicklung in Deutschland.
(Schon toll! Die Schweizer berichten über unsere Inflation. Irre!)
Im Gegensatz zu Stern TV ging man hier allerdings recht wissenschaftlich vor: Der sogenannte Warenkorb des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, wurde zum ersten Mal so "auseinander genommen", wie Verbraucherschützer es schon seit langem fordern und was auch schon längst hätte getan werden müssen:
Die langfristigen Güter wie Fernseher, Waschmaschinen, Küchengeräte, Computer usw., wurden von den Lebensmitteln getrennt. Ebenfalls wurden die Energiekosten, wie Benzin und Diesel, von diesen langfristigen Gütern getrennt.
Man packte nun die langfristigen Güter in einen, und die kurzfristigen Güter in einen zweiten Korb.
Und siehe da: Plötzlich errechnete sich daraus eine Inflationsrate, die der sogenannten "gefühlten" Inflation sehr nahe kam. Die Schweizer kamen zu dem bedeutsamen Ergebnis von 8% als Inflationsrate für die kurzfristigen Güter. Und zwar für die Zeit nach Einführung des Euro.
(Ex-Kanzler Schröder meinte ja damals nach Einführung des Euro, dass der Euro auf keinen Fall zu einem Teuro werden wird. Die Menschen in unserem Land sollten sich mal keine Gedanken machen. Man hatte ihn aber auch schon damals wegen dieser Aussage ausgelacht.)
Nehmen wir nun einmal diese Preissteigerungsrate oder Inflation als Grundlage für weitere Betrachtungen, ergeben sich für die Wirtschaft auf einmal ganz neue und reale Daten:
Wie nämlich alle schon irgendwie bemerkt haben, hinken die Steigerungsraten der Gehälter und Renten der tatsächlichen Inflation mit mehr als 50% hinterher. Und der kleine Sparer, der die normalen Angebote der Banken und Sparkassen nutzt, ist ebenfalls der Gelackmeierte: Die Renditen gleichen diese Inflationsraten bei weitem nicht aus.
Anders ausgedrückt: Unsere Binnenwirtschaft wird über kurz oder lang einen derben Rückschlag erleiden, weil einfach kein Geld mehr da ist. Gleichzeitig werden die Sparer schnell feststellen müssen, dass sich ihre Geldanlage nicht vermehrt, sondern eher vermindert. Allerdings auch logisch, wenn man sich die Renditen für normale Geldanlagen betrachtet: Bei 1,5 bis 4 Prozent Rendite kann niemand sein gestecktes Ziel erreichen, er muss mit Abstrichen rechnen.
Die Häuslebauer, die mit einer Tilgungsaussetzung gegen (normale) Kapitallebensversicherung arbeiten und mit der Ablaufleistung ihrer dann fälligen Lebensversicherung ihren Kredit ausgleichen wollen, spüren das heute schon: Die meisten Auszahlungen werden teilweise deutlich niedriger ausfallen, manche sogar so niedrig, dass es zu Zwangsversteigerungen kommen wird.
(So etwas nenne ich legale Kapitalvernichtung, teilweise noch mit staatlicher Unterstützung)
Die Studie der Schweiz zeigt meines Erachtens zweierlei:
Einmal wird die Nachfrage nach einem soliden Nebenverdienst weiter ansteigen, weiter ansteigen müssen!
Und weiter passt die Aussage: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Wünsche Euch noch einen schönen Wochenend-Einkauf!