Die Aussage, dass die Schweiz eigentlich zu einem Schurkenstaat erklärt werden müsse, wenn sie sich nicht endlich von ihrem Status der Steueroase lösen würde, machte vor zwei, drei Tagen unser ehemaliger Minister Norbert Blüm während einer Diskussionsrunde.
Hintergrund waren die jüngsten Entwicklungen im Fall "Zumwinkel".
Während dieser Diskussion wurde unter anderem auch angeführt, dass (laut einer Umfrage) mindestens 60 % der Bundesbürger bereit wären "Steuerbetrug" zu begehen, sofern sie dazu in der Lage wären. Für mich ein weiteres trauriges Indiz dafür, dass in diesem unserem deutschen Vaterlande so einiges nicht mehr stimmt
Blüm führte dazu aus, dass es in Europa in dieser Sache ein Nord-Süd-Gefälle gibt: In den skandinavischen Ländern würde es so gut wie keine Steuerbetrügereien geben, wohingegen dies in den südlicheren Gebieten Europas gang und gäbe wäre.
Und Steueroasen, wie die Schweiz und Lichtenstein, würden dies durch ihre Bankengesetze noch unterstützen.
Auf die Frage an Blüm, ob er denn in seinem Leben beim Ausfüllen der Steuererklärung nicht auch schon einmal "gemogelt" hätte, kam nach einigem Zögern ein ziemlich energisches "Nein".
Ganz abgesehen davon, dass ich ihm diese Aussage absolut nicht glaube, interessiert mich einmal Eure Meinung zu diesem Thema.
Ist die Schweiz ein Schurkenstaat? Sind Steuerbetrüger regelrechte Verbercher, die bei Wasser und Brot in den tiefsten Kerker gehören, oder sollten wir es in dieser Sache etwas humaner betreiben, etwa so, wie die Schweiz?
Und wie seht Ihr die Tatsache, dass ein Herr Zumwinkel, der nun mittlerweile alle seine Ämter niedergelegt hat, eine monatliche Rente in Höhe von ca. 100.000 Euro erhält?