In Polen, Deutschland und anderen Ländern der Erde ächzen die Sozialkassen zunehmend unter der Wirtschaftskrise. Für Deutschland hat das RWI ein 30-Milliardendefizit bis Ende 2010 errechnet.
http://www.wiwo.de/politik/sozial…denloch-404712/
Meines Erachtens wird es eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sein, die Politik wieder so zu gestalten, dass die gesellschaftliche Solidarität nicht allein vom wirtschaftlichen Wachstum abhängig ist. Was wir aber in diesem radikalen Gesellschaftsumbau wieder mehr brauchen werden, ist eine Mentalität des Ehrenamts, die uns in den letzten Jahren im Profitdenken etwas abhanden gekommen ist. Es wird darüber hinaus maßgeblich darauf ankommen, dass die Gesellschaften sich wieder mehr als Gesellschaften empfinden. Was ich damit meine, ist, dass man wieder stärker den Zusammenhalt einer Gesellschaft in allen Zusammenhängen herausstreichen muss und die individuelle Freiheit nicht mehr mit individueller Beliebigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber den Anderen verwechseln darf. Das Ende des Sozialstaats? Ja und Nein.
Nach meiner Einschätzung können die notwendigen Veränderungen zu einer engagierten und solidarischen Bürgergesellschaft führen, die sich wieder verstärkt als eine Lebenseinheit begreift. Sollte sich eine solche Gesellschaft in den nächsten Jahren entwickeln, wäre ich sehr dankbar für diese Krise. Sollten die Menschen sich aber vom Prozess der Individualisierung nicht etwas lösen können, sehe ich schwarz für die Zukunft.