[color=#000000]Flüchtlinge: Europa muss Vorbild sein.[/color]
Mit den Einwanderern eine neue demokratische Kultur erschaffen.
[color=#000000]Autor : Yiftach Ashkenazi[/color]
Quelle: Deutschlandradio Kultur
[color=#333333]Teil 1[/color]
[color=#333333]
"Europa [gemeint ist hierbei vom Autor die EU] sollte die Flüchtlinge willkommen heißen und allen tatsächlichen Schwierigkeiten mit dem Ziel begegnen, mit den Einwanderern eine neue demokratische Gesellschaft zu erschaffen: gemeinsam erbaut von Menschen verschiedener Religionen, Kulturen und Gemeinschaften.", so heißt es in dem Artikel von Ashkenazi. Wie genau dies funktionieren soll, schreibt er allerdings nicht. Was eigentlich verwundert, hat er doch Geschichte studiert und müsste daraus einiges an Wissen besitzen.
Aber helfen wir ihm einmal und schau´n, was es zum Thema EU so alles zu beleuchten gibt - ein paar kritische Gedanken und Fragestellungen zum Thema EU.
Die EU ist eine Schicksalsgemeinschaft, so wird ja ständig erklärt. Und dass zusammenwachsen wird, was zusammen gehört. Dass kein Land im Stich gelassen wird. Alle für einen, einer für alle, also. Oder so ähnlich. Von den VSE ist die Rede, den Vereinigten Staaten Europas. Als positives Beispiel werden dann in einem Atemzug die Vereingten Staaten von Amerika genannt.
Nur - die Realität zu verweigern kann eine Weile gut gehen, dann aber schlägt die Wirklichkeit umso brutaler zurück.
Die EU ist eben nicht die USA. Europa ist keine Nation, keine Gemeinschaft - weder im kommunalen, noch im nationalen Sinn. Trotzdem wird ständig versucht, Staaten zusammenzuzwingen. Dabei sollte eigentlich allen klar sein - nichts wird unter Zwang zusammenwachsen. Zeigt uns auch die Geschichte. Müsste von daher also auch dem Autor Ashkenazi bekannt sein.
So etwas gelang nämlich weder Cäsar, noch Napoleon. Und auch Karl- und Alexander der Große sind mit diesem Traum grausam gescheitert: Die Kulturunterschiede waren einfach zu groß.
Weitere Beispiele finden sich auch im Mittelalter, als Prinzessinnen im Interesse des Adels zwangsverheiratet wurden - alle diese Bündnisse waren dann anschließend von kurzer Dauer.
Dabei müssen wir noch nicht einmal so weit in der Geschichte zurückgehen: Was wurde denn z.B. aus den UdSSR, aus Jugoslawien, dem Irak? Oder aus dem Konstrukt Österreich-Ungarn?
Anders als in den USA, wo es quer durch das Land ein Zugehörigkeitsgefühl gibt, existiert so etwas in Europa nicht. Letten oder West-Ukrainer wollen keine Russen sein, ein Kosovare wird immer ein Kosovare sein wollen, er will niemals ein Serbe sein. Und ein Süd-Tiroler wird niemals ein Italiener sein, obwohl sein Pass ihm etwas anderes erzählt. Er betrachtet sich auch heute eigentlich immer noch als ein Tiroler.
Ganz extrem wird dies teilweise bei den Nord-Europäern deutlich, fühlen sie sich doch oftmals eher den Kanadiern oder sogar den Australiern näher, als so manchem EU-Bürger.
Die Deutschen, die Briten, die Spanier oder auch andere werden niemals ihre nationalen Identitäten aufgeben, so gerne sich das viele Eurokraten auch wünschen. Dies schaffen ja noch nicht einmal die Belgier, die unfähig sind, sich auf kleinstem Raum zu integrieren.
Doch soweit müssen wir gar nicht reisen, um Unterschiede zu sehen, bleiben wir einfach in Deutschland. Von den 16 Bundesländern gelten derzeit lediglich 3 als Geberländer - nämlich Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Dass diese die restlichen 13 Länder unterstützen müssen, passt denen mittlerweile überhaupt nicht mehr, weswegen auch eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht angedacht wird.
Wenn nun aber schon bereits Bürger in einem einzigen Land nicht füreinander einstehen (wollen), wie bitteschön kann dann Brüssel den EU-Bürgern zumuten, für andere Länder einzustehen?
Seien wir doch einmal ehrlich - ein Rumäne wird sich niemals für einen Dänen, kein Malteser für einen Polen und auch kein Franzose und erst recht kein Grieche wird sich für einen Deutschen [/color][color=#333333]verantwortlich fühlen.
"Wir müssen die Menschen mitnehmen!", "Wir sind für die Bürger da!" und "Bürgernähe ist für uns wichtig!" - solche Phrasen hört man von träumenden EU-Phantasten ständig. Wahr ist allerdings etwas völlig anderes.
Wann endlich begreifen die Eurokraten in Brüssel und Straßburg, in den Hauptstädten Europas, dass man einen Staatenverbund mit über 500 Millionen Menschen, mit unterschiedlichsten Kulturen, Sprachen, Mentalitäten, Wirtschaftsgefügen, Weltanschauungen und Lebensweisen nicht wie einen Kleinstaat steuern kann? Die EU besteht mittlerweile aus 28, teilweise extrem unterschiedlichen Staaten und es sollen noch weitere hinzukommen.
Aber wir sind nicht die USA! Die Menschen dort sprechen weitestgehend die gleiche Sprache, haben weitetsgehend die gleiche Vergangenheit, besitzen eine nationale Identität. Das gesamte Land feiert mit Inbrunst den Nationalfeiertag am 4. Juli, ihren Independence Day.
In Europa? Fehlanzeige. Wer von uns kennt denn schon den Europatag, den 9. Mai? Oder gar die Europa-Hymne?
In der EU herrschen - im Gegensatz zu den USA - 24 Amtssprachen, 506 Sprachkombinationen mit drei unterschiedlichen Alphabeten - nämlich Latein, Griechisch und Kyrillisch. Wir benötigen für dieses babylonische Sprachgewirr über 2.000 Dolmetscher, Millionen Euro für Simultan- und andere Übersetzungen mit abertausenden Tonnen Papier!
Aber, wie heißt es doch so schön aus Eurokratenmunde: "Die EU und der Euro sind das Instrument, um alle Europäer in ein goldenes Zeitalter zu führen!" Selten so gelacht! Erinnert mich irgendwie an blühende Landschaften, die man uns versprochen hatte.
In einer EU-Broschüre heißt es: "Gemeinsame Rechte und Werte erzeugen ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter Europäern. Um nur ein Beispiel zu nennen - alle EU-Staaten haben die Todesstrafe abgeschafft!"
Und ein gewisser Martin Schulz, seines Zeichens Präsident des Europa-Parlaments meinte anlässlich der Karls-Preis-Verleihung im Mai 2015: "Wir haben Menschenrechte und Pressefreiheit, aber keine Todesstrafe oder Kinderarbeit. Warum sind wir darauf nicht stolz?"
Toll! Gut, dass ich Europäer bin. Wenn das alles ist ....
Dass wir heute aber innerhalb der EU mit Problemen zu kämpfen haben, die es vor der EU nicht gab, dass es der Gesellschaft an Kreativität und Ansporn fehlt, dass wir ein enormes Wegschmelzen einer Kaufkraft schaffenden Mittelschicht haben, die Kluft zwischen Armut und Reichtum immer größer wird, wir innerhalb der EU mit einer ständig wachsenden Jugendarbeitslosigkeit zu tun haben, dass es überall im morschen Gebälk der EU knirscht und Schulden, Korruption sowie Verschwendung von Steuergeldern nur eine Richtung kennen - nämlich nach oben und sich der Wohlstand gleichzeitig in die entgegengesetzte Richtung bewegt, dass wir in etlichen Ländern eine Massenarbeitslosigkeit haben, die Euro-Krise den Bürger mit Milliarden-Haftungen für westliche Länder beutelt - all das sind wahrscheinlich nur Kollateralschäden.
Jetzt ganz aktuell droht David Cameron mit einem EU-Austritt und Katalonien will sich von Spanien abspalten und beschließt die Unabhängigkeit! Tolles Europa! Ich kann mich nicht erinnern, dass z.B. Florida, oder Utah, oder Texas, oder Wyoming den USA jemals mit einem Austritt gedroht haben.
[/color]