Liebe Leute hier,
ich weiß nicht, wie es euch geht, aber das, was in Winnenden vorgestern passiert ist, hat mich noch einmal tief betroffen gemacht, zeigt es doch wieder einmal, dass es in unserer modernen Welt an Zuwendung fehlt. Wir haben unendlich viele Strategien entwickelt, Menschen fertig zu machen, sie in die Ecke zu stellen, sie zu entblößen, sie zu mobben. Aber wer lernt heute noch, dem Partner oder den Mitmenschen ein liebes und aufrichtiges Wort am Tag zu geben? Die Medien schlachten nun den Amoklauf als sensationelles Ereignis in einer Weise aus, die ignoriert, dass wir es hier nicht mit einer Schlagzeile zu tun haben, sondern mit einem grundsätzlichen Problem unserer modernen Gesellschaft, den starken Einzelmann oder die rücksichtslose Frau zu erziehen. Das sind leider heute unsere Vorbilder. Leider hinterlassen diese Vorbilder in der Realität zahlreiche zerbrochene Seelen, die für ihre Schwächen keine Anlaufstelle mehr finden. Schwächen werden in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft immer weniger akzeptiert. Keine Frage - der Täter war krank und verletzt. Aber so eine Tat zeigt deutlich, dass Menschen, die verletzt worden sind, für die Gesellschaft gefährlich werden können, weil sie weitere Verletzte hinterlassen. Die Ignoranz unserer Zeit besteht leider in der Verdrängung von Realitäten.