Liebe Leute hier,
kulturelle Unterschiede zwischen Deutschen und Polen als auch zwischen anderen Gesellschaften der Welt sind wohl kaum zu leugnen. Ich finde es aber nach wie vor faszinierend, wie naiv und zugleich aggressiv sich die Globalisierung der letzten Jahrzehnte ihren Weg bahnte, obgleich sich bei allen internationalen Fusionen (BMW und Rover sind hier ein hervorragendes Beispiel für) schnell kulturbedingte Reibungen und Missverständnisse ergaben. Siehe auch...
http://www.wiwo.de/unternehmer-ma…-kultur-399393/
Menschen auf der ganzen Welt waren und sind getrieben von der Idee des gemeinsamen Gewinns und damit des gemeinsamen Interesses. Und weil alles ganz schnell gehen musste, die Technologie moderner Kommunikation dafür bereit stand, hat man mitunter ganz lässig mit einem Schnipp zweitausend Jahre unterschiedlicher Kulturgeschichte ausgeblendet und geglaubt, dass das Streben nach Gewinn schon alle irgendwie eine. Man hat von der einen Welt gesprochen und meinte in der Regel die eigene. Und fortschrittsgläubig, wie wir alle sind, haben wir in diesem Konzept alles berücksichtigt - nur eines nicht: Wirtschaftliche Rückschläge und gesellschaftliche Widerstände, die eigene Kultur aufzugeben.
Ich lehne mich mal jetzt weit aus dem Fenster und behaupte, dass der wirkliche Konflikt zwischen dem Westen beispielsweise und dem Nahen Osten im Kern darin liegt, dass zwei völlig unterschiedliche Ideologien mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufeinander geprallt sind. Abgesehen von ein paar US-installierten und geförderten Staaten kann ich trotz Obamas Rede am Donnerstag in Kairo derzeit noch nicht erkennen, dass inmitten der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Dialogbereitschaft auf beiden Seiten wirklich da ist. Jede Welt in sich ist klein und mit sich beschäftigt. Dabei ist die Globalisierung in sich eine Chance. Sie hat nur ein Problem. Sie ist gekennzeichnet durch eine Entwicklung und braucht viel Zeit und Geduld. Warum definieren wir Gewinn nicht erst einmal im gegenseitigen Kennenlernen?