Wie viele Baustellen noch?

  • Die Frage würde ich ein wenig anders formulieren, nämlich ob wir uns die richtigen Baustellen leisten.
    Es wird am falschen Ende gespart und Gelder in die falschen Baustellen investiert.

    Lehrermangel, Kita-Proteste, Personalmangel im Gesundheitswesen....
    Dies sind Baustellen, die es zu "pflegen" gilt....

    [size=10][color=darkblue]Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
    Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!
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  • Da hast du Recht, Darek. Ich habe nur deinen vorherigen Verschuldungsbeitrag mit in die Frage aufgenommen. Für mich ist es erschütternd, dass wir hier in Abwrackprämien investieren, für die Zukunft aber keine Prämien bereit stehen.
    Polen macht das beispielsweise nicht mit der Abwrackprämie. Die haben sich in Polen einen Ast abgelacht, und seit Wochen werden Reimporte aus Polen nach Deutschland verschoben. So profitiert man von der Abwrackprämie. Weiter so, Deutschland!
    Bildung ist unser einzig nachwachsender Rohstoff. Wenn du dir mal die Schulräume, Chemieräume und Physikräume an den Schulen anschaust, da wird einem schlecht. Die Lehrer, die keine mehr sein wollen, gibt es mittlerweile auch zuhauf. Auf allen Seiten herrscht nur noch Frust und Resignation.
    Das sollte ein Wahlkampfthema sein, aber nein, der Konjunkturmotor muss ja wieder anspringen. Mir kommt das Land teilweise vor wie ein alter BMW. Der drückt auch immer aus, wie gut wir mal waren. Irgendwann aber springt er nicht mehr an. Man kann heute nicht mehr von Nostalgie und Tagesgeschäft leben. Irgendwann einmal muss man weiter denken.

    Einmal editiert, zuletzt von Mulder (17. Juni 2009 um 09:15)

  • Zitat

    Und gibt es auch in Polen einen Lehrermangel?

    Neulich unterhielt ich mich mit einer Studentin der Polonistik, sie befürchtete, nach Beendigung des Studiums keine Arbeit zu bekommen.

  • Zitat

    Original von Mulder
    Wenn du dir mal die Schulräume, Chemieräume und Physikräume an den Schulen anschaust, da wird einem schlecht.


    Und nicht nur das: Hier bei uns wurde jetzt in einem Gymnasium ein Aufruf gestartet, ob Eltern denn nicht ein wenig Zeit investieren könnten, um die Flure und Klassenzimmer zu streichen.
    Und die sanitären Einrichtungen sind teilweise in einem dermaßen schlechten Zustand, dass selbst Ratten angewidert das Weite suchen.
    Nun hat man beschlossen, für teures Geld eine Art "Putzfrau" einzustellen. Bezahlt werden soll die dann von den Eltern.....

    Zitat

    Original von Mulder
    Die Lehrer, die keine mehr sein wollen, gibt es mittlerweile auch zuhauf. Auf allen Seiten herrscht nur noch Frust und Resignation..


    Kein Wunder - Du brauchst Dir doch nur einmal die heutige Schülerwelt anzusehen: Respekt vor Lehrern ist gleich null.
    Drohungen gegen Lehrer gehören heute doch schon fast zum täglichen Schul-Alltag.
    Nun gehöre ich sicherlich nicht zu den eifrigsten Verfechtern einer "Obrigkeitshörigkeit", nee, bestimmt nicht. Nur sollten gerade Kinder und Jugendliche ein gewisses Maß an Respekt vor Erwachsenen mitbringen.

    Ich glaube, dass diese Situation in Polen (noch) "traditioneller" ist - Respekt vor älteren Menschen konnte ich zumindest fast überall erleben. Obwohl mir dort gesagt wurde, dies würde sich auch langsam ändern

    Woher kommt dieser "Verfall der guten Sitten"? :mysli
    Nie wiem :bezradny

    [size=10][color=darkblue]Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
    Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!
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    Einmal editiert, zuletzt von Darek (25. Juni 2009 um 09:01)

  • Einmal editiert, zuletzt von MaikePL (16. Juli 2009 um 12:21)

  • Zitat

    Original von MaikePL
    Was ist Antiautoritäre Erziehung denn genau???


    He Meike - gute Frage :luzik
    (Wer nicht fragt, bleibt dumm)

    Anti-autoritäre Erziehung ist, wie Du am Namen schon erkennen kannst, das Gegenteil von Autoritärer Erziehung.
    Unter der Antiautoritären Erziehung versteht man seit den 60iger Jahren (entstanden während der Studentenbewegung) eine möglichst zwangsfreie Erziehung der Kinder. Sie hatte damals den Hintergrund, dass sich Kinder zu freien, selbstständigen und konfliktfähigen Persönlichkeiten entwickeln sollten und zwar ohne Druck oder Einschränkungen seitens der Eltern, der Schule oder durch den Staat.
    Vielfach wurde bei diesem Thema damals auch von einer eher chaotischen Erziehung gesprochen, da man oft den Eindruck hatte, die Kinder könnten machen, was sie wollten.

    Heute exisitiert dieser Begriff kaum noch.
    Kinder zu freien, konfliktfähigen und selbstbewußten Menschen zu erziehen, ist heute eigentlich schon eine Selbstverständlichkeit.

    Allerdings funktioniert dies auch heute, wie damals, leider nicht immer und auch nicht überall.....

    :papa2

    [size=10][color=darkblue]Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
    Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!
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  • Danke für die Erklärung!!! Weiß jetzt bescheid.

  • zum thema antiautoritaere erziehung bitte ergaenzend auch mal waldorfpaedagogik googlen.
    das ist einer der wenigen ansaetze, in der heutigen zeit, der antiautoritaere erziehung im schulbereich sehr gut funktionierend umsetzt. natuerlich muessen die eltern auch das ihre dazutun, ansonsten wird das mit dem konzept nix.
    ein schoener grundsatz (auch wenn ich hier die steiner'sche lehre nicht vorbehaltlos propagieren will) ist:
    "das kind in ehrfurcht aufnehmen,
    in liebe erziehen und
    in freiheit entlassen."

    zum thema, ob das jetzt schlimm ist, ob die eltern in der schule mal mit anfassen kann ich leider nur sagen, dass man in den meisten anderen laendern fuer die schulische erziehung der kinder recht tief in die tasche greifen muss.
    bei uns nimmt halt jeder hin, dass groesstenteils alles moeglichst vom staat oder den gemeinden geleistet und finanziert werden muss. und als spitze werden auf dieser basis auch noch ansprueche geltend gemacht. und wenn das eigene kind voellig verzogen wurde, ist natuerlich auch die schule schuld...

    sorry, aber da hoert es bei mir auf!

    wenn mir meine kinder irgendwie am herzen liegen, dann unternehme ich alles zum wohle derselben. und wenn dazu gehoert, dass man in der schule mitrenoviert, dann wird das eben gemacht. in den waldorfschulen sind die eltern der kinder von anfang an involviert, den betrieb zu gewaehrleisten, und das, obwohl man noch privat zuzahlen muss.
    problem?
    nicht wirklich, da die gemeinschaft zwischen eltern, kindern und lehrern dadurch enorm gestaerkt wird. und das harmonische lernumfeld sollte bei der kindserziehung und wissensvermittlung doch im vordergrund stehen.

    das aufbauen von feindbildern und schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter und sind mit sicherheit der garantierte weg in eine ungewisse zukunft...

  • Ich war in Deutschland in einem "Waldorfkindergarten"!
    Warum ich dann später auch nicht da in die Schule gegangen bin, keine Ahnung! Aber meine Mutter scheint schon ein Fan dieser schulform zu sein. Auf jeden Fall steht fest das ich in der Schule schon seit Jahren nicht "Erfolge" feiern kann. sCHON IN DEUTSCHLAND KONNTE ICH EINFACH NICHT MITHALTEN: kEINE AHNUNG WARUM.

    Einmal editiert, zuletzt von MaikePL (16. Juli 2009 um 16:10)

  • das kann verschiedene gruende haben, zb.:
    - zusaetzliche kosten im vergleich zur staatlichen schule
    - waldorfpaedagogik ist immer noch recht umstritten (besonders bei denen, die sie eigentlich nicht recht verstehen :oczko)
    - fuer manche kinder taugt der ansatz nicht so sehr, aber das trifft eher fuer kids zu, die nicht bereits im kindergartenalter integriert waren, trifft fuer dich also eher nicht zu
    ...
    deine ma kann dir die frage aber wahrscheinlich am besten selbst beantworten...?

  • Werde mal heute Abend fragen! Stimmt sie wirds wissen. Obwohl das Thema Schule ein schwieriges ist, wegen meiner tollen Leistungen

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