Go Britain! Grösste Bank Polens will an das Geld der Auslandspolen ran

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Über acht Milliarden Dollar verdienten die Auslandspolen letztes Jahr in Grossbritannien. Die grösste Bank Polens, die PKO Bank Polski will mit freiem Geldtransfer locken und nützt das Filialnetzwerk der National Westminster Bank.

Warschau/London. "Wir wollen nahe bei unseren Kunden sein", sagte Rafal Juszczak, CEO der PKO Bank Polski vor einigen Tagen in Warschau. Erster Schritt sei die Präsenz in Grossbritannien.

Juszczak weiss, wovon er spricht: 600.000 Polen arbeiten in Grossbritannien. Sie verdienten allein 2006 8,2 Milliarden US-Dollar. Ein Gutteil davon landet offenbar auf Konten in Polen. Über neun Milliarden Dollar hätten die Auslandspolen auf der ganzen Welt letztes Jahr nach Polen transferiert. Und die PKO Bank Polski will da mitnaschen.

Freier Geldtransfer

Mit freiem, offenbar kostenlosen Geldtransfer will die PKO Bank Polski die Polen in Grossbritannien anlocken. Und weil die grösste Bank Polens kein eigenes Filialnetzwerk auf der Insel hat, nutzt sie jenes der National Westminster Bank (NatWest), einer Tochter der Royal Bank of Scotland. NatWest hat bereits eigenes Service für die polnisch-sprachigen Mitbürger. Man wolle mit anderen britischen Banken jedenfalls um polnische Kunden wetteifern.

Von Konkurrenz im Polen bedroht

Das Auslandsfilialnetz der PKO Bank Polski, die zu gut 51 Prozent dem polnischen Staat gehört, besteht nur aus einem Land, der Ukraine. Das soll sich jetzt offenbar ändern. Akquirierungen in Rumänien, Russland und Weissrussland sind geplant. Und in London soll im Oktober eine Niederlassung eröffnet werden. Die PKO Bank Polski fühlt sich in ihrer Marktführer-Position in Polen bedroht. Die Nummer zwei am Bankenmarkt, die UniCredit-Tochter Pekao will im Herbst mit der Bank BPH fusionieren. Es entsteht eine neue Bank mit beträchtlicher Grösse. Erst gestern hat der polnische Premier Kaczynski bekanntgegeben, an eine Fusion der PKO Bank Polski mit dem Top-Versicherer, PZU, zu denken.

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