Gemeint ist nicht der jetztige, sondern der vorherige polnische Präsident, Aleksander Kwaśniewski. Anna hat diesen - dem Anschein nach echten - Brief vor paar Wochen in der polnischen Plauderecke eingestellt, und ich finde ihn so super, dass ich euch die Übersetzung nicht vorenthalten möchte:
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Dienstpflichtiger Jerzy Kowalik
06-400 Ciechanów
ul. Sienkiewicza 7 m. 4
An den
Oberbefehlshaber der Streitkäfte der Republik Polen,
den Präsidenten der Republik Polen,
Herrn Aleksander Kwaśniewski
Präsidentenpalast
00-071 Warszawa
ul. Krakowskie Przedmieście 48/50
Ciechanów, den 17.06.2002
Sehr verehrter Herr Präsident,
hiermit ersuche ich Sie, mich aufgrund der schwierigen familiären Situation, in der ich mich befinde, von der ehrenvollen Pflicht der Ableistung des Wehrdienstes zu entbinden. Die Gründe sind folgende:
Ich bin 24 Jahre alt und mit einer 44-jährigen Witwe verheiratet. Meine Frau hat eine Tochter im Alter von 25 Jahren.
Es ergab sich, dass mein Vater die Tochter meiner Frau geehelicht hat. Indem er meine Stieftochter heiratete, wurde mein Vater zugleich mein Schwiegersohn. Das heißt, sie ist damit zugleich meine Tochter und meine Stiefmutter.
Meiner Frau und mir wurde im Januar ein Sohn geboren. Dieses Kind ist der Bruder der Frau meines Vaters, also sein Schwager. Als Bruder meiner Stiefmutter ist es zugleich mein Onkel. Mein Sohn ist also mein Onkel.
Die Frau meines Vaters, also meine Tochter, brachte zu Ostern einen Jungen zur Welt, welcher mein Bruder ist - denn er ist ja der Sohn meines Vaters -, zugleich aber auch mein Enkel, da er ja der Sohn meiner Tochter ist.
Daher bin ich der Bruder meines Enkels, und als Ehemann der Schwiegermutter meines Vaters erfülle ich gewissermaßen die Funktion des Vaters meines Vaters, bleibe dabei aber der Bruder seines Sohnes. Somit bin ich mein eigener Großvater.
Aus diesen Gründen möchte ich Sie höflichst ersuchen, mich vom Wehrdienst freizustellen, da das Gesetz, soweit mir bekannt ist, es nicht gestattet, Großvater, Vater und Sohn aus einer Familie gleichzeitig einzuberufen.
Im Glauben an Ihr Verständnis für meine Lage verbleibe ich hochachtungsvoll
Jerzy Kowalik
(Unterschrift)