"Esperanto": Grenzenlos kommunizieren

  • Der Philologe und Augenarzt Ludwik Zamenhof gilt als der Begründer des "Esperanto".
    Ich habe mir sagen lassen, dass Ludwik Zamenhof entgegen des n-tv- Berichts kein gebürtiger Pole sondern jüdischer Abstammung mit russischem Pass war.

    Gleichwohl, mich interessiert was Ihr von der Plansprache Esperanto haltet?
    Kann sie eine Alternative zum Englischen und/oder anderer Weltsprachen sein, oder ist sie nachwievor eine tote Sprache?

    Was meint Ihr?

    Christoph

    Quelle: http://www.n-tv.de/957256.html

    Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
    sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

    Wilhelm Ostwald

  • Zitat

    Original von Capricorn
    Der Philologe und Augenarzt Ludwik Zamenhof gilt als der Begründer des "Esperanto".
    Ich habe mir sagen lassen, dass LudwiK Zamenhof entgegen des n-tv- Berichts kein gebürtiger Pole sondern jüdischer Abstammung mit russischem Pass war.

    Gleichwohl, mich interressiert was Ihr von der Plansprache Esperanto haltet?
    Kann sie eine Alternative zum Englischen und/oder anderer Weltsprachen sein, oder ist sie nachwievor eine tote Sprache?

    Was meint Ihr?

    Christoph

    Quelle: http://www.n-tv.de/957256.html


    Einen polnischen Pass konnte er nicht haben, ich hoffe, ich muss es dir nicht erklären, warum....

  • Zitat

    Original von Sapere Aude


    Einen polnischen Pass konnte er nicht haben, ich hoffe, ich muss es dir nicht erklären, warum....

    Dankeschön Sapere Aude für Deinen Hinweis.
    Allerdings hast Du nicht auf meine grundsätzliche Frage geantwortet. :smutny

    Gruß Christoph

    Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
    sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

    Wilhelm Ostwald

  • Zitat

    Original von Sapere Aude
    Einen polnischen Pass konnte er nicht haben, ich hoffe, ich muss es dir nicht erklären, warum....

    Das stimmt schon, aber er hat sich auch nicht als Pole gefühlt, wenngleich er in Białystok geboren wurde und den größten Teil seines Lebens in Warschau verbracht hat. Seine Muttersprache war Russisch; Polnisch hat er erst später erlernt.

    ... und nein: Das in Polen an vielen Straßen anzutreffende Warnschild mit der Aufschrift 'PIESI' bedeutet nicht, dass mit auf der Straße herumlaufenden Hunden zu rechnen ist! :haha

    (pies, pl. psy -> Hund --- pieszy, pl. piesi -> Fußgänger) :oczko

  • Esperanto ist zwar eine Weltsprache wird aber von zu wenigen gesprochen.200 bis 2.000 Muttersprachler Esperanto als Zweitsprache, z. B. 500.000 bis 2 Millionen.

    Gruss Bolek

  • Nun gut, dann gebe ich als "Insider", d.h. als jemand, der fließend Esperanto spricht und die dazugehörige Szene ganz gut kennt, hier auch mal ein kurzes Statement ab. Ich selbst glaube auch nicht (mehr), dass diese Sprache irgendwann "Weltsprache" werden wird.
    Allerdings bringt es durchaus Vorteile, sie zu erlernen, da sie sehr klar und logisch konstruiert ist und man dadurch einen sehr viel besseren Blick dafür bekommt, wie die menschliche Sprache als solche eigentlich "gestrickt" ist.

    Habe z.B. mal von folgendem Versuch in zwei Parallelklassen an einer Schule in Paderborn gelesen:
    In einer der beiden Klassen wurde 5 Jahre lang nur Englisch als Fremdsprache unterrichtet. Die zweite Klasse lernte hingegen erst zwei Jahre Esperanto und danach drei Jahre Englisch. Erstaunlicherweise konnten die Schüler der zweiten Klasse danach besser Englisch als jene der ersten, da sie über Esperanto ein grundsätzlich besseres Verständnis für Sprache allgemein vermittelt bekommen hatten.

    ... und nein: Das in Polen an vielen Straßen anzutreffende Warnschild mit der Aufschrift 'PIESI' bedeutet nicht, dass mit auf der Straße herumlaufenden Hunden zu rechnen ist! :haha

    (pies, pl. psy -> Hund --- pieszy, pl. piesi -> Fußgänger) :oczko

  • Mit deinen Sprachkenntnissen ist es auch kein Wunder, daß du leicht Esperanto gelernt hattest; die Sprache basiert ja weitgehend auf Französisch und Latein.

    Trotzdem hat es mich nie gereizt eine Sprache zu lernen, die weltweit von 100.000 Menschen gesprochen wird; vielleicht sind es auch einige mehr ... :oczko

    Da erscheint es schon sinnvoller als Hobby eine Sprache zu lernen, was mehr Verbreitung hat, wie meinetwegen Isländisch - immerhin etwa 250.000 Muttersprachler. Vor allem aber eine Sprache zu lernen, die keine Literatur (außer Übersetzungen) besitzt, die von keinem Menschen als eine echte Muttersprache gesprochen wird - das macht für mich keinen Sinn. Esperanto eben - und nicht Latein - ist heute eine wirklich tote Sprache.

    Außerdem gibt es schon längst eine echte Weltsprache, die sehr viele Menschen als eine Zweitsprache benutzen - das ist Englisch. Eine weitere ist wirklich nicht nötig.

  • Also, ich fände eine Weltweite-einheitliche Sprache "super-geil"!:) Jeder würde/könnte in seinem Land, Stadt, Dorf eigene Sprache sprechen und doch dank der "Weltsprache" sich mit jedem Menschlichen Wesen auf dem ganzen Globus verständigen! :oklasky

    [font=Comic Sans MS][size=24][color=firebrick]w w w . B a i l a M e - F i t . d e[/color][/size][/font]
    [size=18][color=blue]* fit mit Tanzen *[/color][/size]

  • Zitat

    Original von Turbot...Außerdem gibt es schon längst eine echte Weltsprache, die sehr viele Menschen als eine Zweitsprache benutzen - das ist Englisch. Eine weitere ist wirklich nicht nötig.

    Englisch ist PRIMITIV!

    Und dann würde ich behaupten, dass Spanisch mehr menschen auf der Welt sprechen und Chinesisch bestimmt auch!

    [font=Comic Sans MS][size=24][color=firebrick]w w w . B a i l a M e - F i t . d e[/color][/size][/font]
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  • Zitat

    Original von elLopo

    Englisch ist PRIMITIV!

    Und dann würde ich behaupten, dass Spanisch mehr menschen auf der Welt sprechen und Chinesisch bestimmt auch!

    Die englische Sprache ist primitiv???? Dann kennst du wohl nicht die Feinheiten der englischen Sprache, sondern nur Englisch für Anfänger....

    Ich denke mal, dass man sich mit Englisch überall auf der Welt, auch in spanisch sprechenden Ländern oder in China, in Hotels und im Geschäftsleben bestens verständigen kann. Und die Sprache des Internet ist auch überwiegend Englisch.
    Ich behaupte mal, dass die deutsche Sprache bald auch so "ver-englischt" ist, dass man in 50 Jahren auch in Deutschland Englisch als Muttersprache spricht :plotki :oklasky

    Mich wundert nur, warum so viele junge Menschen in Polen die englische Sprache nicht beherrschen.
    :mysli Oder habe ich da einen falschen Eindruck gewonnen? Also ich rede natürlich nicht von jungen Menschen in Warschau. Aber überall in Polen hört man englische Musik, aber auf die Frage: Do you speak English" kommt meist ein Kopfschütteln - wohlgemerkt bei jungen Menschen. Bei älteren hätte es mich ja auch nicht verwundert.

    2 Mal editiert, zuletzt von tornado (2. Mai 2008 um 00:17)

  • Komisch ist das schon denn idR. ist das die Fremdsprache Nr.1 an Schulen und eigentlich nicht zu knapp.
    Auch fast alle Studiengänge beinhalten Englisch mit diesen international gültigen Nachweisen. Mir fällt jetzt der Name nicht mehr ein, ich glaube irgendwas mit Oxford ....

    Selbst meine Eltern hatten zu sozialistischen Zeiten Englisch im Gymnasium als 2te Fremdsprache.
    Ist nicht mir Schweden vergleichbar wo fast jeder ein perfektes Englisch kann, aber immerhin etwas.

    Wahrscheinlich können die jungen Polen kein perfektes Englisch (three ist dann sri :ROTFL) aber ich glaube Du hattest wohl überproportional wirklich die falschen und lustlosen Exemplare erwischt :oczko
    Besser direkt englisch ansprechen und nicht fragen, dann müssen sie sich durchstottern :plotki
    Wenn sie nach railstation große Augen machen, machst Du auf Dampflok :oczko

    p.s. Ich glaube Englisch wird wenn es noch nicht ist die Weltsprache werden, weil es eben die meisten können und die wirtschaftlich etc. bedeutendsten Länder schon wenigstens als erste Fremdsprache schon sprechen.

    Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

  • Zitat

    Original von Turbot
    Mit deinen Sprachkenntnissen ist es auch kein Wunder, daß du leicht Esperanto gelernt hattest; die Sprache basiert ja weitgehend auf Französisch und Latein.


    Ja, ich gebe zu, dass mir vor allem meine Französisch- und Englischkenntnisse am Anfang sehr zugute kamen (Latein habe ich nie gelernt, jedenfalls nicht systematisch, sondern im Laufe der Jahre nur das eine oder andere aufgeschnappt). Dasselbe funktioniert aber auch umgekehrt, dh. die Kenntnis des Esperanto hilft beim Erlernen anderer Fremdsprachen - zumindest der romanischen und germanischen, soweit es das Vokabular betrifft.


    Zitat

    Original von Turbot
    Trotzdem hat es mich nie gereizt eine Sprache zu lernen, die weltweit von 100.000 Menschen gesprochen wird; vielleicht sind es auch einige mehr ... :oczko

    Da erscheint es schon sinnvoller als Hobby eine Sprache zu lernen, was mehr Verbreitung hat, wie meinetwegen Isländisch - immerhin etwa 250.000 Muttersprachler.


    Die Schätzungen zur Zahl der Esperantosprecher gehen sehr weit auseinander, doch die in dem Artikel gemachten Angaben von 100'000 weltweit und 2'000 in Deutschland sind mit Sicherheit viel zu niedrig; aus eigener Erfahrung würde ich guten Gewissens das Zehnfache unterschreiben. Damit liegt Esperanto noch weit vor Isländisch (wobei das Studium des Isländischen natürlich auch etwas für sich hat - kommt nur eben immer drauf an, was man will :oczko).


    Zitat

    Original von Turbot
    Vor allem aber eine Sprache zu lernen, die keine Literatur (außer Übersetzungen) besitzt, die von keinem Menschen als eine echte Muttersprache gesprochen wird - das macht für mich keinen Sinn. Esperanto eben - und nicht Latein - ist heute eine wirklich tote Sprache.


    Das ist schlichtweg falsch. Zum einen existiert mittlerweile eine gar nicht mehr so kleine Bibliothek von Werken, die original auf Esperanto verfasst (und erst danach zum Teil in andere Sprachen übersetzt) wurden. Zum anderen gibt es beispielsweise binationale Ehen, in denen sich die Partner ausschließlich auf Esperanto verständigen und deren Kinder zunächst Esperanto und erst danach die Sprache des Landes erlernen, in dem sie leben. Ihre Zahl ist zugegebenermaßen sehr übersichtlich, aber es gibt sie, die Esperanto-Muttersprachler (einige kenne ich persönlich).

    So viel erst mal zu deinen Argumenten, turbot. Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich hier sicher auch noch näher auf Englisch im Verhältnis zu "Kunstsprachen" wie dem Esperanto eingehen. Vorausschicken möchte ich, dass ich mich mittlerweile auch für Englisch als offizielle Verkehrssprache in Europa stark mache, doch die Gründe dafür sind andere als die Feststellung 'Es gibt ja mit Englisch schon eine Weltsprache - wozu brauchen wir noch eine zweite?' :oczko

    ... und nein: Das in Polen an vielen Straßen anzutreffende Warnschild mit der Aufschrift 'PIESI' bedeutet nicht, dass mit auf der Straße herumlaufenden Hunden zu rechnen ist! :haha

    (pies, pl. psy -> Hund --- pieszy, pl. piesi -> Fußgänger) :oczko

  • Zitat

    Original von tornadoDie englische Sprache ist primitiv???? Dann kennst du wohl nicht die Feinheiten der englischen Sprache, sondern nur Englisch für Anfänger....

    Auch wenn es die Oxford-Version gibt, Englisch ist plump im Vergleich zu Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Polnisch, Chinesisch usw., usw.!
    Und warum viele Menschen Englisch lernen? Weil sie eben so einfach ist und weil wir sie Überall AUFGEZWUNGEN bekommen!:(

    [font=Comic Sans MS][size=24][color=firebrick]w w w . B a i l a M e - F i t . d e[/color][/size][/font]
    [size=18][color=blue]* fit mit Tanzen *[/color][/size]

  • Da bin ich mir nicht so ganz sicher! Wenn man z.B. die Südamerikanischen Länder nimmt und zusammen zählt. Oder alleine China mit über einer Milliarde Einwohner. Oder hast Du was anderes gemeint? Ach so, Flächenmäßig! Aber auch da wäre ich nicht so sicher, ob das stimmt!

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  • Zitat

    Original von elLopo

    Auch wenn es die Oxford-Version gibt, Englisch ist plump im Vergleich zu Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Polnisch, Chinesisch usw., usw.!
    Und warum viele Menschen Englisch lernen? Weil sie eben so einfach ist und weil wir sie Überall AUFGEZWUNGEN bekommen!:(

    Was einfach ist, ist oft am Besten. :oczko
    Aber wenn du Bock auf Chinesisch hast, viel Spaß! :ROTFL :ROTFL :ROTFL
    Ich tu mir das nicht an :nie
    ... Zumal die Chinesen ja auch fleißig englisch lernen :ROTFL :okok

  • ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht ganz verstehe, warum da eigentlich viel diskutiert wird.
    englisch ist bereits weltweit verbreitet und wird fast ueberall als zweitsprache gelernt. saemtliche fachliteratur und wissenschaftliche forschungsarbeiten werden mittlerweile auf englisch verfasst.

    englisch mag einem simpel vorkommen, aber eben deswegen ist es weltweit so erfolgreich.
    und mal im ernst... okay. es gibt im deutschen eine fuenfstellige anzahl an vokabeln. die frage ist nur wofuer. der durchschnittsmensch in D benutzt davon im alltag gerade mal um die 500... (das ist in den meisten laendern und sprachen so). also heute findet das dichten und denken eben nicht mehr ganz so statt. ach ja. menschen wie goethe zum beispiel nutzten in ihrer alltagssprache auch nur etwa 1500 woerter und galten damit bereits als aussergewoehnlich elaboriert.

    wenn also das shakespear'ianische aus dem alltagsenglisch gewichen ist, sollte uns das nur freuen.
    eine weltsprache ist da schon vorhanden. no need for another one...
    ob chinesisch mit seinen mehr als 500 dialekten dort taugt wage ich zu bezweifeln.
    und spanisch? ist einfach nicht verbreitet genug, auch nicht als zweitsprache...

  • Ich glaube wir müssen das mit der Antiphatie gegenüber bestimmten Ländern in Verbindung bringen und dann haben wir schon eine Erklärung dafür wieso man Englisch gelegentlich so vehement ablehnt.

    Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

  • oder Russisch, oder Chinesisch, oder Tschechisch, oder, oder, oder...

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  • So anstrengend es für uns alle wäre, noch eine Sprache zu lernen:

    Esperanto würde vielen das Gefühl geben, nicht die Sprache eines Kolonialherren lernen zu müssen, sondern eine für alle neue Weltsprache. Und es müßte sich eben jeder - auch die "Kolonialherren" - bemühen, Zeit in diese gemeinsam neu zu schaffende Kommunikationsplattform zu investieren.

    Es ist stellenweise schon grotesk, wie Engländer und US-Amerikaner es als gegeben nehmen, dass alle Europäer (usw.) englisch sprechen und wie sie keinen Gedanken daran verschwenden, es auch mal mit einer Fremdsprache zu versuchen. Besonders penetrant wirkt das bei einigen Briten, die sich dann einbilden, mit stiff upper lip und näselndem Oxford um Klassen besser zu sein.

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