Deutsch als Muttersprache

  • Zitat

    Original von HSnoopy

    Und so finde ich es schon wichtig zu sehen, was die Kids daraus machen, aber ich bleibe bei meinen sprachlichen Regeln, so wie sie mir beigebracht wurden. Das ist dann die Grenze für die Kids, woran sie sich messen können. Trotzdem kommt es vor, dass ich hin und wieder mal Ausdrücke von ihnen benutze. Nicht um mich auf eine Stufe zu stellen, manchmal gefällt mir ein neuer Ausdruck einfach. Trotzdem verlieren die neuen Ausdrücke nach kurzer Zeit bei mir an Kraft. Denn nichts davon ist bisher in meinen "allgemeinen Sprachgebrauch" übergegangen (von "geil" mal abgesehen). Also ist es nicht "Meins" Und das ist auch gut so. Keiner hat gesagt, dass ich nicht mit Sprache experimentieren darf. Sprache ist genau so lebendig wie ich. Und das finde ich spannend. Nicht umsonst werden immer wieder neue Worte in den Duden aufgenommen.

    Dieses starre System wie in Frankreich - das sich vor allen ausländischen Begriffen schützt - gefällt mir auch nicht und so betrachte ich das mit einem lachenden und weinenden Auge. Hier gibt es ja auch einige, die am liebsten alle englischen Begriffe aus unserer Sprache heraus haben möchten - also ganz zurück zur deutschen Sprache. Ich bin im Zweifel - ob das immer so sinnvoll ist.

    Nicht alle englischen Begriffe! Wir leben nun einmal in einer globalisierten Welt, da müssen wir uns auch sprachlich anpassen.

    Aber viele Ausdrücke die wir benutzen sind nicht nötig. In der deutschen Sprache gibt es dafür genug Auswahl.

    Zum Beispiel Kids (gräßlich, deshalb lehne ich diesen Ausdruck für mich ab), warum sagen wir nicht Kinder und Jugendliche? Oder sind wir dann antiquiert.
    Es gibt noch viele solcher Beispiele.

    Das Modewort in W. ist zur Zeit Cluster"! Herr Dr. Peter H. hat es einmal in einer Rede verwendet. Seitdem wird vom OB bis zum letzen Hinterbänkler des Rates nur noch "geclustert". Netzwerk wäre ja auch zu profan.

    Vielleicht bin ich ja auch schon zu alt?

    http://clusterblog.de/cluster-netzwe…ter-eigentlich/

    Gruß
    Christoph

    Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
    sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

    Wilhelm Ostwald

  • Zitat

    Original von Capricorn

    Aber viele Ausdrücke die wir benutzen sind nicht nötig. In der deutschen Sprache gibt es dafür genug Auswahl.

    Zum Beispiel Kids (gräßlich, deshalb lehne ich diesen Ausdruck für mich ab), warum sagen wir nicht Kinder und Jugendliche? Oder sind wir dann antiquiert.

    "Kids" finde ich überhaupt nicht grässlich... :ostr

    Die Bezeichnung "Kinder und Jugendliche" klingt in der Umgangssprache sehr offiziell und ist elend lang. Das saloppe "Kids" schafft auch eine bestimmte Nähe. Alles, wie erwähnt, in der Umgangssprache und abhängig vom Kontext.

    Was ich allerdings absolut nicht leiden kann, sind Anglizismen im Berufsleben, die ehemals angestammte Fachbegriffe nach und nach verdrängen. :nerwus

  • Zitat

    Original von ReniA

    Was ich allerdings absolut nicht leiden kann, sind Anglizismen im Berufsleben, die ehemals angestammte Fachbegriffe nach und nach verdrängen. :nerwus

    ach... meinst du so etwas wie: meeting, couching, charts oder widgets?

  • Zitat

    Original von ReniA
    ...
    Was ich allerdings absolut nicht leiden kann, sind Anglizismen im Berufsleben, die ehemals angestammte Fachbegriffe nach und nach verdrängen.

    dazu muss man allerdings auch sehen, dass die meiste fachliteratur fuer die meisten "hoeherqualifizierten" berufe, gerade auch in der wirtschaft, auf englisch verfasst werden...
    von daher denke ich, es ist ganz natuerlich, dass diese dort gepraegten ausdruecke im taeglichen gebrauch wiederfinden...

  • Zitat

    Original von ReniA

    "Kids" finde ich überhaupt nicht grässlich... :ostr
    :nerwus

    Hallo Renia,

    das ist ja das Schöne, dass jeder selbst entscheiden kann, welche Ausdrücke er verwendet.

    Gruß
    Christoph
    :ostr

    Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
    sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

    Wilhelm Ostwald

  • Zitat

    Original von Falk

    dazu muss man allerdings auch sehen, dass die meiste fachliteratur fuer die meisten "hoeherqualifizierten" berufe, gerade auch in der wirtschaft, auf englisch verfasst werden...
    von daher denke ich, es ist ganz natuerlich, dass diese dort gepraegten ausdruecke im taeglichen gebrauch wiederfinden...

    Richtig Falk,

    im Wirtschaftsleben ist das in Ordnung und wird von mir auch nicht kritisiert.

    Wenn allerdings ein "Erster Stadtrat" bei der Begrüßung von neu eingestellten Auszubildenden von "Cluster" bilden spricht, ohne zu erklären was Er damit meint - halte ich das für sehr bedenklich.

    Gruß
    Christoph
    :mysli

    Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
    sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

    Wilhelm Ostwald

  • die erklaerung blieb vermutlich aus, da der erste stadtrat selber nicht wusste, wie er das wort 'cluster' zu verwenden hat... :ROTFL

    es klingt halt extrem up-to-date und hip und jung-dynamisch... :oczko

    natuerlich muss man bei der verwendung solcher begriffe sehr vorsichtig sein.
    bei dem einen mag das oben genannte 'kids' absolut angebracht klingen, waehrend es aus dem munde der naechsten person schon sehr inadaequat klingen kann...

    wie hier schon mehrfach erwaehnt wurde ist sprache ja ein lebender organismus und das ist auch gut so, nur viele lernen leider nicht mehr mit sprache umzugehen und wie sie zu verwenden...

    hier ist sicher einige arbeit vonnoeten (? oder von noeten??)...

  • Sprache muss natürlich lebendig bleiben. Aber wenn Jugendliche von "location" sprechen, geht es um die Freizeitgestaltung und Veranstaltungsorte am Wochenende, hört es bei mir auch auf.
    Zumal "locus" auf lateinisch Ort heißt, und wir diesen Begriff lange Zeit für ... na ja ..ihr wisst schon für was...gebrauchten...vielleicht auch noch gebrauchen?! :ROTFL

  • hmm... schwierig, Mulder.

    waehrend man mit dem locus noch latein kenntnisse zeigen kann und damit als gebildet durchgeht, funktioniert das nicht, wenn man das recht gleiche in englisch in deinem beispiel machen wuerde...

    und latein ist ja nicht besser oder schlechter als englisch...
    ... nur ein wenig 'toter'... :ROTFL

    von daher seh ich persoenlich die location mal als weniger kritisch an...

  • Zitat

    Original von Falk
    dazu muss man allerdings auch sehen, dass die meiste fachliteratur fuer die meisten "hoeherqualifizierten" berufe, gerade auch in der wirtschaft, auf englisch verfasst werden...
    von daher denke ich, es ist ganz natuerlich, dass diese dort gepraegten ausdruecke im taeglichen gebrauch wiederfinden...

    Ähm... Auch Facility-Manager für die Hausverwaltung? :oczko

  • Zitat

    Original von Mulder
    Sprache muss natürlich lebendig bleiben. Aber wenn Jugendliche von "location" sprechen, geht es um die Freizeitgestaltung und Veranstaltungsorte am Wochenende, hört es bei mir auch auf.

    Das sagen nicht nur Jugendliche, sondern auch "taffe" Erwachsene. :D

    Ich habs neulich auch verwendet, als vor einer Fete (okay, Festlichkeit) der Veranstaltungsraum in einem Bürgerhaus als vermeintlich bieder eingestuft wurde.

    Die Soziolinguistik lässt grüßen: Ich bedankte mich nachhinein für die Super-Location - und sehe da... Seitdem sind die Räumlichkeiten kultig... :oczko

    Edit: "Kultig" ist auch eine Neuschöpfung. Können wir uns dem entziehen? :mysli

  • Zitat

    Original von ReniA
    ...
    Ähm... Auch Facility-Manager für die Hausverwaltung? :oczko

    tja...der beruechtigte facility manager...

    typisches beispiel einer unart in unserer wirt- und gesellschaft. durch englische berufsbezeichnungen werden jobs (sorry! 'arbeitsstellen') aufgehuebscht, die einfach keiner machen will...
    der hausmeister wird zum oben genannten facility manager, die kassiererin gerne mal store manager.
    klingt doch viel cooler (sorry! kuehler :oczko) und begeistert ja vielleicht auch den ein oder anderen... bis zum boesen erwachen...

  • Zitat

    Original von Mulder
    Sprache muss natürlich lebendig bleiben. Aber wenn Jugendliche von "location" sprechen, geht es um die Freizeitgestaltung und Veranstaltungsorte am Wochenende, hört es bei mir auch auf.
    Zumal "locus" auf lateinisch Ort heißt, und wir diesen Begriff lange Zeit für ... na ja ..ihr wisst schon für was...gebrauchten...vielleicht auch noch gebrauchen?! :ROTFL

    Wie würdest du "Locus Amoenus" eindeutschen? :ROTFL

  • Das ist ja jetzt doch etwas schlüpfrig, glaube ich, oder? Ich würde es als Liebesnest oder Liebesort übersetzen. Isidor von Sevilla hat es, glaube ich, mal so definiert. Hat auf jeden Fall etwas mit "amor" zu tun.
    Da können wir dann gleich zu anderen Wortspielen gehen, die der Lateinunterricht manchmal so mit sich bringt. Aus "Cogito ergo sum", wird heute "Coitus ergo sum."
    So hatte es einmal einer ehemaliger Mitschüler umformuliert, als er Descartes zitierte.

  • Locus Amoenus = Lieblicher Ort :oczko Ich bin froh das du daraus keinen Ort gemacht hast an dem man sein Geschäft verrichtet :ROTFL

    Einmal editiert, zuletzt von nowicjusz (26. August 2008 um 14:21)

  • Zitat

    od Mulder
    Aus "Cogito ergo sum", wird heute "Coitus ergo sum."
    So hatte es einmal einer ehemaliger Mitschüler umformuliert, als er Descartes zitierte.

    :ROTFL :haha :ROTFL

    [color=#000066]Jeśli potrafisz śmiać się z siebie, będziesz miał ubaw do końca życia[/color] :D

  • An die deutschen Muttersprachler! Wer weiß denn, was der Lokativ ist? Co to jest?

  • Hier ein Zitat aus "Polnische Grammatik" vom Matti, beachte punkt 6:

    Es gibt im Polnischen also sieben Fälle. Den ersten und den siebenten habe ich schon besprochen, jedenfalls was die Endung der Substantive angeht. Ich möchte es hier aber etwas ausführlicher machen, und fange mit den entsprechenden Fragen zu den Fällen an:

    1.Nominativ: Kto? Co? (Wer? Was?)
    2.Genitiv: Kogo? Czego? (Wessen? ;Wovon)
    3.Dativ: Komu? Czemu? (Wem? ;Zu was; [Wozu]?)
    4.Akkusativ: Kogo? Co? (Wen? Was?)
    5.Instrumental: (Z) kim? (Z) czym (Mit wem? Womit?)
    6.Lokativ: O kim? O czym? (Über wen? Worüber? ; antwortet aber auf auch Fragen wie: Wo? Worauf? Woran? Wobei? usw.)
    7. Vokativ: Hat keine Frage, denn das ist eben nur die Anredeform

    Hier ein beispiel aus meinem Polnisch Lehrbuch:

    1. wa = wie
    Waszawa = w Warszawie
    in Warschau

    2. ka = ce
    Polska = w Polsce
    in Polen

    P.S. für mich sind das auch alles Fremdworte :oczko

    2 Mal editiert, zuletzt von nowicjusz (26. August 2008 um 15:32)

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