Zitat
Original von Falk
dazu kommt noch die frage, was dem menschen besser gefaellt:
1000 euro ohne zu arbeiten, oder 1300 euro mit einer 40 stunden woche...
1.000,-- ohne zu arbeiten? Wird ja auch immer wieder in den Medien plattgeredet?
Aber: wie sieht denn die Realität aus? Warum werden denn wohl keine anderen Beispiele in den Medien genannt?
Ich kenne z.B. Menschen, die monatlich 640,-- durch Hartz IV ausgezahlt bekommen.
Könnt Ihr mir mal erzählen, wie man davon leben soll? Von dieser Summe müssen Miete, Strom und Telefon gezahlt werden - um nur mal die fixen Kosten zu nennen. Was dann noch übrigbleibt sind umgerechnet 5,-- pro Tag !! Davon kann mit Sicherheit kein Mensch leben. Und sich ausruhen auf diesen "enormen" Einkünften kann sicherlich auch niemand.
Noch ein Beispiel: seit 20 Jahren selbständig , durch verschiedene Umstände pleite, Verlust des Immobilienbesitzes, heute Hartz IV-Empfänger!! Und es fragt kein Mensch danach, dass er vor einigen Jahren Arbeistplätze geschaffen und Mitarbeiter eingestellt hat. Ganz im Gegeneteil: da er als Selbständiger nichts in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, erhält dieser Mensch lediglich das knapp bemessene ALG II.
Um sich nun wieder ein vernünftiges Leben aufbauen zu können und seine Schulden abzuzahlen, wollte er ein neues Gewerbe anmelden. Tja Pustekuchen! Die Gewerbemeldestelle teilte ihm kurz mit, dass bei einer Gewerbeanmeldung automatisch eine Anfrage beim Insolvenzgericht gestellt wird; kommt von dort eine negative Auskunft (Verlust der Immobilie z.B. durch Zwangsversteigerung, Insolvenz....) wird die Gewerbeerlaubnis nicht erteilt, bzw. eine bereits erteilte von amtswegen wieder entzogen.
Was soll dieser Mensch nun machen?
Na - arbeiten gehen natürlich!
Ja? Wo denn? Ich möchte mal den Arbeitgeber sehen, der einen Mitarbeiter einstellt von dem er weiß, dass dieser lange Jahre selbständig war.
Da hilft doch nur noch: Sozialhilfe, bis der schwarze "Heimwärtscontainer" kommt, Schwarzarbeit und sich nicht erwischen lassen oder ab ins Ausland.
Das ist Deutschland live, kann ich da nur sagen.
Aber wie heißt es so schön: Einen Bill Gates hätte es in Deutschland niemals gegeben. Und eine Firma namens Apple auch nicht. Die haben ja ihren "Laden" in einer Garage eröffnet und dies ist in Deutschland nicht möglich. In der Garage fehlten nämlich zwei getrennte Toiletten, für Männlein und Weiblein.
Auch stellt sich hierbei die Frage, warum immer mehr Unternehmer statt einer deutschen GmbH eine englische Ltd. gründen. Oder eine spanische S.A. usw.
(Ich rede hier allerdings nicht von den Briefkastenfirmen, sondern von real gegründeten Ltd.)
Seit Jahren höre ich immer wieder das blöde Gequatsche seitens der Regierung alles vereinfachen zu wollen und die unbändige Bürokratie abzubauen. Und was passiert? Nichts!! Selbst Steuerberater z.B. blicken mittlerweile durch unsere Steuergesetze nicht mehr durch. Sagt doch alles.
Ist aber auch logisch. Zwei drittel der weltweit existierenden Steuertexte und Erläuterungen befassen sich nur alleine mit dem deutschen Steuerrecht. Können wir super stolz drauf sein :tongue:
Klar - es wird immer wieder Menschen geben, die sich in irgendeiner Form bereichern. Die hat es aber immer gegeben und die wird es auch zukünftig immer geben.
Und auch bei einer gut funktionierenden Wirtschaft wird Schwarzarbeit niemals komplett verschwinden.