Zitat Darek:
"Wir sind verlassen, wenn wir uns immer auf die so genannten Experten
verlassen. Auf Institutionen, Organisationen, wohlmeinende Gruppen, den
Staat. Die angeblich immer nur unser Bestes wollen. Zum Beispiel unsere
Wählerstimme, unser Geld, unsere Arbeitskraft.
Das fällt keinem auf? Kann und will ich nicht glauben."
Der deutsche Gesundheitsmarkt hat momentan ein Volumen von ca. 300.000.000.000,- EURO (in Worten: 300 Milliarden). Es geht ja schon lange nicht mehr darum den Menschen (Patienten) zu helfen. Es geht nur noch darum, dieses riesige Budget auf die einzelnen Interessengruppen zu verteilen. Diese Aktion mit dem Viagra Generikum ist ja nur ein schlechtes Beispiel wie der Markt tickt. Jeder versucht doch nur das Meiste von diesem riesigen Kuchen abzubekommen. Da stehen die Chancen vor Allem für die, die am meisten Kapital besitzen am Besten. Es wird Investiert in teure Apparatemedizin, Gesundheitszentren, Kliniken u.s.w. Da kommt man natürlich in Zugzwang, das sich die teuren Investitionen amortisieren müssen.
Der Preis für eine orthopädische Praxis hier in München, mit Kassenzulassung, liegt ganz schnell mal bei 1. Mio EURO oder mehr. Neue Kassenzulassungen gibt es nicht, da wir angeblich überversorgt sind, da wird mit den vorhandenen Kassensitzen durchaus mal ein lukrativer Handel gemacht. Wen wundert es, dass wir hier in D jedes Jahr neue Rekorde bei Knie-, Hüft- oder anderen Operationen aufstellen. Alleine in meinem Bekanntenkreis wurde schon Einigen eine Knie-OP als richtige Lösung angeboten - keiner hat es aber machen lassen - das Thema hat sich auch durch mehr Bewegung, Ernährungsumstellung und mehr Achtsamkeit für sich selber, sehr nachhaltig erledigt.
Hier ein kleines Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld, wie die Kassenärztlichen Vereinigungen arbeiten: Da die Politik gemerkt hat, dass Wartezeiten von bis zu einem Jahr für einen Psychotherapieplatz doch etwas zu lang sind, wurden für 2013 zusätzlich Kassenzulassungen an Psychotherapeuten verteilt.
Im Landkreis Unterallgäu/Memmingen wurden 5,5 Kassensitze neu vergeben. Alle Bewerber auf die Sitze, wurden ein einem Tag schriftlich zu einer Vorstellung
in die KV "geladen". Jeder sollte 30 Minuten Zeit haben sich und sein Konzept für die Praxis vorzustellen. So weit so gut. Alle Bewerber für diesen Landkreis sollten an einem einzigen Tag angehört werden - so die Terminplanung. Also vergab man jeweils 30 Minuten an 71 Bewerber, die alle vor der selben, 11-köpfigen Kommission berichten sollten. Die ersten Kandidaten hatten noch 30 Minuten. Als die Kommission aber merkte, dass die Ärzte und Psychologen vor der Tür schon, mangels Sitzgelegenheiten, schon auf dem Fußboden und auf der Treppe saßen wurde die Zeit für die Bewerber so Nach und Nach bis auf 5 Minuten runtergefahren. Eine gute Bekannte hat das Prozedere mitgemacht und konnte nur den Kopf schütteln über dieses Chaos.
Ich denke diese Geschichte ist exemplarisch für unser ach so gutes Gesundheitssysten.
Die größten Verlierer sind die Patienten - denn die haben wirklich keine Lobby und müssen das nehmen was man ihnen gibt.
In dieser komplett durchkommerzialisierten Medizin ist es inzwischen auch nicht viel Besser als in jedem anderen Konsumgütermarkt. Man muss informiert sein um für sich die richtigen Entscheidungen zu treffen, was, Internet sei Dank, heute gut möglich ist.
Wer NICHTS Weiß, muss alles Glauben!